Proteste gegen türkische Angriffe auf Kurdistan

Erneut haben in mehreren europäischen Ländern Protestaktionen gegen die Angriffe des türkischen Staats auf Kurdistan stattgefunden.

In Deutschland, Frankreich, Norwegen und Schweden haben Kurdinnen und Kurden am Samstag gemeinsam mit solidarischen Menschen erneut gegen die türkischen Angriffe auf Kurdistan protestiert. Hintergrund waren die Luftangriffe am Dienstagabend, bei denen im Nordirak und in Nordsyrien neun Menschen ums Leben gekommen sind, darunter drei Zivilisten in Şengal, zwei Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte im Flüchtlingslager Mexmûr und vier QSD-Kämpfer, die eine Elektrizitätsstation in Dêrik bewachten. Dutzende Menschen wurden verletzt.

Stuttgart

In Stuttgart fand eine laute Demonstration von der Lautenberger Straße zum Schlossplatz statt.

Bielefeld

 

In Bielefeld hat anlässlich der türkischen Angriffe auf Südkurdistan und Rojava eine kraftvolle Kundgebung stattgefunden. Die Kundgebung, initiiert vom Kurdistan Zentrum Bielefeld, begann um 16 Uhr mit einer Begrüßungsrede und Schweigeminute am Rathaus. In zahlreichen Redebeiträgen wurde die Wut über die türkischen Angriffe auf die Regionen und das Schweigen der internationalen Öffentlichkeit verdeutlicht, darunter vom Kurdistan Zentrum und dem Dachverband des ezidischen Frauenrats SMJÊ. Solidarische Redebeiträge erfolgten von der Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan und einer Vertreterin einer internationalistischen Jugendorganisation. Beteiligt haben sich zudem Aktivist:innen der FAU, SDAJ, Jugendantifa, Riseup Bielefeld, DIE LINKE Bielefeld, Attac und der Initiative „Partnerschaft der Regionen Kabanê und Herford“. Die Polizei versuchte, das Zeigen von Fahnen von TEV-DEM und YPG/YPJ zu verbieten. Die Fahnen wurden bis zum Ende der Kundgebung getragen. Die Kundgebung endete mit einer Abschlussrede einer ezidischen Frau aus Şengal.

Leipzig

 

In Leipzig fand eine Demonstration von der Eisenbahnstraße zum Willy-Brandt-Platz statt, zu der der kurdische Verband FED-KURD aufgerufen hatte.

München

Auf einer Kundgebung in München wurde der 121 Gefallenen gedacht, die im Zuge der versuchten Gefängniserstürmung in Hesekê durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) ums Leben gekommen sind. In Redebeiträgen wurde auf den Zusammenhang zwischen dem Wiedererstarken des IS und den Angriffen des türkischen Staates auf Nordsyrien und Kurdistan aufmerksam gemacht.

Weitere Demonstrationen und Kundgebungen haben in Düsseldorf, im schwedischen Karlstad, in der norwegischen Hauptstadt Oslo sowie in Bordeaux, Marseille und Toulouse in Frankreich stattgefunden.