Proteste gegen Angriffe auf Şengal halten an

Unter anderem in der Schweiz und in Deutschland ist es erneut in vielen Städten zu Protesten gegen die irakischen Angriffe auf die selbstverwaltete Şengal-Region in Südkurdistan gekommen.

In der Schweiz und in Deutschland gingen Aktivist:innen am Mittwoch erneut in Solidarität mit dem Widerstand gegen die irakischen Angriffe auf die ezidische Şengal-Region auf die Straßen.

Kundgebung in Darmstadt


In Darmstadt hatte das Demokratische Kurdische Gesellschaftszentrum zu einer Kundgebung aufgerufen. Dort protestierten die Aktivist:innen gegen die Angriffe der irakischen Armee auf Şengal und der türkischen Truppen auf die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan. Kritisiert wurde insbesondere die Unterstützung Deutschlands für die türkischen Angriffe.

Protest in Frankfurt am Main


Auch in Frankfurt am Main standen bei den Protesten sowohl die Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete als auch auf Şengal im Mittelpunkt. Vor dem Hauptbahnhof versammelten sich Menschen unter Parolen wie „Mörder Erdoğan“ und „Es lebe der Widerstand der Guerilla“. Immer wieder kam es zu Provokationsversuchen von Seiten türkischer Faschisten. Die Teilnehmer:innen ließen sich jedoch nicht auf die Provokationen ein.

Proteste in Luzern und Lausanne

Die Proteste in Luzern standen im Zeichen des Widerstands gegen die irakischen Angriffe auf die Şengal-Region. Zu der Aktion hatte die Revolutionäre Jugendbewegung (TCŞ) aufgerufen. Die Teilnehmer:innen riefen Parolen gegen die südkurdische PDK und den türkischen Staat.

In Lausanne findet seit dem 24. November 2021 eine Infostandaktion für die Freiheit von Abdullah Öcalan statt. Diese Woche wurden an dem Stand vor allem die Angriffe der türkischen Armee auf die Medya-Verteidigungsgebiete und die Situation in Şengal thematisiert.

Zürich: „Lasst uns den Widerstand der Guerilla überall hintragen“

In Zürich versammelten sich Aktivist:innen vor dem türkischen Konsulat zum Protest. Aufgerufen hatte das Kurdische Gesellschaftszentrum (CDK) und der Frauenrat Bêrîtan. In einem Redebeitrag des CDK-Zürich erklärte Kawa Urmiye: „Wir werden, wo auch immer wir uns befinden, unseren Kampf gegen diese Angriffe fortsetzen, die auf die Errungenschaften des kurdischen Volkes in allen vier Teilen Kurdistans abzielen. Der Angriff auf Şengal stellt im Wesentlichen eine Vorbereitung auf einen Angriff auf ganz Kurdistan dar. Wir sind uns dieses Angriffskonzepts bewusst und werden für den Guerillakrieg in den Medya-Verteidigungsgebieten eintreten, so wie wir es bereits zuvor getan haben.“


Eine Aktivistin der TCŞ sagte: „Diese Krieg wird von den Bergen Südkurdistans bis Şengal, von Nordkurdistan bis Rojava in Komplizenschaft zwischen der PDK und der Türkei geführt. Die PDK hat in ihren Medien offen ihre Unterstützung für die irakischen Angriffe auf die Şengal-Region deutlich gemacht. Sie behauptet, die Angriffe auf Şengal würden wegen den Widerstandseinheiten Şengals (YBŞ) und auf die freien Berge Kurdistans wegen den Volksverteidigungskräften (HPG) durchgeführt. Dieser Krieg ist aber ein Krieg gegen die Völker Kurdistans, der durch den Angriff auf Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und die PKK geführt wird. Rêber Apo sagt: ‚Şengal ist die Grundlage dieser Bewegung.‘ Mit diesem Verständnis muss Şengal verteidigt werden. Unter Führung der Jugend und der Frauen sollte unser ganzes patriotisches Volk den Widerstand der Guerilla überall hintragen. Jeder Ort soll zum Widerstandsgebiet werden.“