Operationen gegen den IS in Südkurdistan

Bei einer Operation der irakischen Armee im Qereçox-Gebirge bei Mexmûr sind sechs Islamisten getötet worden, in Kerkûk konnte ein IS-Angriff auf ein Gefängnis vereitelt werden. Die internationale Mission gegen den IS im Irak ist offiziell beendet worden.

Aufgrund der zunehmenden Aktivität der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) im Irak und in Südkurdistan finden vermehrt Operationen der irakischen Armee statt.

Bei einer Operation im Qereçox-Gebirge bei Mexmûr sind sechs Islamisten getötet worden. Das teilte Generalstabssprecher Yehia Rasool im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Demnach wurden zunächst vier IS-Mitglieder gesichtet. Die Armee leitete daraufhin eine luftgestützte Operation ein, bei der zwei Islamisten getötet wurden. Vier weitere IS-Mitglieder flüchteten in eine Höhle und wurden von einem Kampfhubschrauber getötet.

In Kerkûk konnte ein IS-Angriff auf das Gefängnis Tashfirat vereitelt werden. Nach Angaben des irakischen Verteidigungsministeriums wurde eine Operation eingeleitet, nachdem Informationen über einen geplanten Angriff bekannt wurden. Im Zuge der Operation konnten vier IS-Mitglieder lebend gefasst werden. Laut Verteidigungsministerium haben sie die Angriffsvorbereitung gestanden.

Der irakische Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi hat unterdessen auf Twitter den Abschluss des Kampfauftrages der internationalen Koalition gegen den IS im Irak erklärt. Die internationalen Truppen hätten ihre Kampfausrüstung abgezogen, der Irak und die USA hätten sich „im strategischen Dialog“ darauf geeinigt, dass die Koalition weiterhin eine beratende Funktion einnehmen solle. Al-Kadhimi bedankte sich bei der Koalition und den Nachbarländern für den Kampf gegen den IS und erklärte, dass die irakischen Truppen zum Schutz der Bevölkerung bereit seien.

Der Einsatz der internationalen Koalition hatte begonnen, nachdem der IS im Jahr 2014 große Teile im Norden und Westen des Irak überrannt hatte. Südkurdistan wurde von der PKK-Guerilla und den Peschmerga verteidigt. Mit internationaler Unterstützung konnten die irakischen Sicherheitskräfte die Islamisten nach und nach zurückdrängen. Im Dezember 2017 feierte es der damalige irakische Regierungschef Haidar al-Abadi dann wie einen Triumph, als er den militärischen Sieg über den IS erklärte. Doch nur ein Jahr später hatte sich die Lage bereits geändert. Der Terror des IS sickerte langsam dorthin zurück, wo die Extremisten einst ihre Hochburgen hatten. Besonders in der Wüste und in den nördlichen Regionen, deren verwaltungsrechtliche Zuordnung zwischen der irakischen Zentralregierung in Bagdad und der kurdischen Autonomieregierung in Hewlêr umstritten ist, hat sich der IS neu formiert und verübt immer häufiger Anschläge. Das Qereçox-Gebirge bei Mexmûr gilt als islamistische Hochburg.