„Nordkurdistan für die AKP in eine Hölle verwandeln“

Der türkische Staat ist für das Weltsystem der kapitalistischen Moderne von strategischer Bedeutung und gleichzeitig das schwächste Glied in der Kette, erklärt die Volksinitiative Kurdistan und ruft zur Zerschlagung des faschistischen Regimes auf.

Die „Volksinitiative Kurdistan“ hat in einer Erklärung zu der am 12. September von der KCK ausgerufenen Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus, Besatzung – Zeit für Freiheit“ dazu aufgerufen, „Nordkurdistan für die AKP in eine Hölle zu verwandeln“. Das AKP/MHP-Regime sei nicht nur für die Kurden, sondern auch für die mit ihnen zusammenlebenden Völker und nahezu für die gesamte Menschheit zu einer Plage geworden, so die Initiative. Die Offensive sei darauf ausgerichtet, dieses faschistische Regime zu zerschlagen, die türkisch-islamistische Expansion zu beenden und Abdullah Öcalan als modernen Vorreiter einer Volksdemokratie zu befreien: „Die physische Freiheit von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] würde gleichzeitig auch den Sieg des Existenz- und Befreiungskampfes des kurdischen Volkes bedeuten.“

Weiter heißt es in der Erklärung, dass dem kurdischen Volk angesichts der Vernichtungsbestrebungen des türkischen Staates keine andere Wahl bleibt, als die eigene Existenz und Freiheit aktiv zu verteidigen und sich dafür zu organisieren.

„Der faschistische, kolonialistische und mörderische türkische Staat hat im Kerker von Imrali eine Wächterrolle übernommen und repräsentiert das Weltsystem der kapitalistischen Moderne im Mittleren Osten. Durch den seit 45 Jahren andauernden Kampf des kurdischen Volkes und seiner führenden Kräfte ist dieser Staat massiv geschwächt worden und steht an der Schwelle zum Zusammenbruch. Er ist für das Weltsystem der kapitalistischen Moderne von strategischer Bedeutung und gleichzeitig das schwächste Glied in der Kette“, so die Volksinitiative.

Die AKP/MHP-Regierung sei die heutige Vertretung der Denkweise und Praxis der Militärjunta vom 12. September 1980 und stehe für Besatzung, Folter und Vergewaltigung. Mit ihrer ausgrenzenden Sprache und Mentalität stehe sie Putschgeneral Kenan Evren in nichts nach:

„Durch die Politik dieser Regierung befinden sich Hunderttausende Menschen, die ihr den Gehorsam verweigern, in der Türkei und Nordkurdistan im Gefängnis. Überall im Land finden rassistische Angriffe statt. Sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen von Frauen und Minderjährigen haben sich überall ausgebreitet. In Kurdistan werden Wälder niedergebrannt und historische Stätten aus Profitgier zerstört. So wie gegen das faschistische Putschregime ein demokratischer und revolutionärer Kampf geführt wurde, kann auch die von Erdogan und Bahçeli angeführte Regierung heute nur mit einem revolutionär-demokratischen antifaschistischen Kampf besiegt werden.

Als Volk müssen wir uns die Gegenwart und eine freie Zukunft erkämpfen. Das patriotische Volk in allen Teilen Kurdistans und im Ausland und alle demokratischen Kreise müssen in dem Bewusstsein aktiv werden, dass jetzt der Moment ist, sich für den eigenen Willen und die Würde einzusetzen. Kein freier Kurde mit Würde darf heute mehr passiv bleiben. Ein freies Individuum ist ein Mensch, der sich organisiert und aktiv wird. Es gibt so viele Gründe für Widerstand, welcher Grund sollte uns davon abhalten können?

In dieser Zeit sind die Bemühungen für eine innerkurdische Einheit überlebensnotwendig. Diese Bemühungen dürfen jedoch nicht nur auf politischer Ebene stattfinden, parallel dazu müssen alle patriotischen Kurdinnen und Kurden eine gesellschaftliche Einheit herstellen. Wer sich jetzt müde und enttäuscht zurückzieht und keine Größe aufbringt, dient damit nur dem Faschismus. Die mentale und physische Beteiligung aller Kurdinnen und Kurden an der ausgerufenen Offensive wird in gesellschaftlicher und individueller Hinsicht den Kampf für ein freies Leben stärken und den Faschismus auf den Müllhaufen der Geschichte befördern.

Unser Volk in Nordkurdistan und in den Metropolen der Türkei muss ab sofort ohne Zögern die Initiative für jede Form der Aktion ergreifen und Nordkurdistan für die AKP zur Hölle machen. Wir rufen das kurdische Volk, insbesondere die Frauen und die Jugend, dazu auf, den Widerstand auszuweiten.“