München: „Wir brauchen eine demokratische Gegenmacht“

In München wurde gegen die andauernden Angriffe der türkischen Armee auf Südkurdistan und Rojava demonstriert. „Wir brauchen eine demokratische Gegenmacht, die standhaft bleibt, gegen die Interessen internationaler Großmächte“, war die zentrale Forderung.

In München fand am Donnerstag eine Kundgebung auf dem gut besuchten Stachus statt. Etwa 50 Kurd:innen und Internationalist:innen demonstrierten gemeinsam gegen die andauernden Angriffe der türkischen Armee auf Südkurdistan und Rojava. „Wir brauchen eine demokratische Gegenmacht, die standhaft bleibt, gegen die Interessen internationaler Großmächte!“, war die zentrale Forderung.

Die kämpferische Stimmung wurde mit Parolen sowie YPG/YPJ-Fahnen untermauert. „Diese Flaggen sind ein Zeichen der Solidarität mit der tapferen Guerilla, die sich unermüdlich für das Überleben der Revolution einsetzt. Gleichzeitig sollen sie an all die erinnern, die im Kampf fielen. Ein Kampf, der nicht nur die Befreiung der Völker im Nahen und Mittleren Osten anstrebt, sondern einer, der internationalistisch geführt wird“, sagte eine Demonstrantin.

Die befreiten Autonomiegebiete Nord- und Ostsyriens seien ein Bezugspunkt für alle revolutionären demokratischen Kräfte dieser Welt. „Genau aus diesem Grund muss die Revolution vehement verteidigt werden, egal wo wir uns gerade befinden“, hieß es.


Auf der Kundgebung wurden verschiedene Reden gehalten, die auch die Rolle Deutschlands am Krieg gegen die Kurd:innen verdeutlichten: Die Gruppe „München International“ erklärte: „Die Hilfsbereitschaft, die Solidaritätsbekundungen, das öffentliche Verurteilen des Angriffskriegs auf die Ukraine – das alles hätten wir uns auch für die kurdische Gemeinschaft gewünscht, als Kurdistan von der Türkei bombardiert wurde und aktuell wird. Denn, man kann nicht den einen Krieg verurteilen und den anderen totschweigen, insbesondere dann nicht, wenn massenweise deutsche Waffenexporte im Spiel sind.“

Parallel wurden einige Gespräche mit Passant:innen geführt, die Interesse an den Hintergründen des Angriffs hatten. Ebenso gab es einige offene Solidaritätsbekundungen. Insgesamt konnten an diesem Tag viele Menschen erreicht werden.