Auf einer Demonstration des Münchner Solidaritätsbündnisses für Kurdistan ist gegen den türkischen Angriffskrieg protestiert worden. Das Bündnis forderte die sofortige Einstellung der deutschen Schützenhilfe für das Erdogan-Regime und solidarisierte sich mit der Revolution von Rojava. Die Demonstration startete vor dem bayrischen Innenministerium am Odeonsplatz und zog laut und entschlossen durch die Stadt.
In den Redebeiträgen zum Auftakt vor dem Innenministerium wurde die Aufhebung des PKK-Verbots gefordert. Andere Reden beschäftigten mit dem achten Jahrestag der Revolution in Rojava, was er für die Internationalist*innen in Deutschland bedeutet und mit der aktuellen Situation in Nordkurdistan/Bakur. Der Frauenrat Sara steuerte in seinem Redebeitrag eine feministische Perspektive auf die Revolution in Rojava bei. Alle Redner*innen gingen auch immer wieder auf die Komplizenschaft der deutschen Politik und Industrie mit dem türkischen Regime und seinen Kriegsverbrechen ein.
Anschließend zog die Demonstration mit etwa 150 Teilnehmer*innen los. Kurz nach dem Start verlief die Route an der Firmenzentrale von Siemens vorbei. Entsprechend wurde hier ein Redebeitrag gehalten, der speziell auf Siemens historische Verstrickungen in türkische Verbrechen und seine aktuellen Geschäfte mit der Erdogan-Diktatur einging.
Anschließend zog die Demonstration mit kraftvollen Parolen wie „Bijî Berxwedana Rojava, Bijî Berxwedana Qendîl" weiter. Auch mit Spruchchören wie „Siemens, Daimler, Deutsche Bank - der Hauptfeind steht im eigenen Land" und „Iran, Irak, Syrien, Türkei ‒ bei jeder Schweinerei ist die BRD dabei" wurde hier wieder auf die deutsche Beteiligung an Verbrechen und Unrecht verwiesen.
Zum Abschluss auf dem hoch frequentierten Stachus hielt ein Aktivist aus Rojava eine Rede auf Kurdisch, die die Pläne Erdogans mit den aktuellen Angriffen zum Thema hatte. Beim Verlesen des Aufrufs der Kampagne Riseup4Rojava zu den Aktionstagen zum achten Jahrestag der Revolution in Rojava wurde noch ein kleines Transparent gezeigt, das sich auch mit den Kämpfen in Portland solidarisierte. Anschließend rief die Rote Hilfe München zur Teilnahme an der Demonstration zur Urteilsverkündung im TKP/ML-Prozess am nächsten Dienstag auf. Abschließend gab es ein Grußwort der Kampagne „Rheinmetall entwaffnen", die ebenfalls aufrief sich zu beteiligen, diesmal an den Blockaden der Waffenindustrie in Kassel am 28. August.