Langer Marsch in Paris fortgesetzt: Freiheit für Öcalan

Die 25-tägige Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage ist in Paris fortgesetzt worden.

In Paris ist der lange Marsch für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage fortgesetzt worden. Die Aktivist:innen trafen sich im Ahmet-Kaya-Kulturzentrum und schrieben zum Auftakt Grußkarten an den seit 25 Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftierten PKK-Begründer. Zu der Aktion „100.000 Postkarten nach Imrali“ hat der kurdische Europaverband KCDK-E aufgerufen.


Şahin Polat, Ko-Vorsitzender des Demokratischen Kurdischen Rats in Frankreich (CDK-F), erklärte vor dem Kulturzentrum, dass die Isolation von Abdullah Öcalan durchbrochen werden muss, um seinen Ideen für ein freies und gleichberechtigtes Leben Geltung zu verschaffen. Die Aktivist:innen liefen zunächst mit Transparenten und Parolen zum Postamt, um die Karten zu verschicken. Danach ging es weiter zum Quartier Invalides, wo der lange Marsch heute weiterging. Auf dem Weg informierten die Teilnehmenden über ihr Anliegen. Şahin Polat sagte, dass Kurdistan von vier Staaten besetzt ist und Öcalan am 15. Februar 1999 völkerrechtswidrig in die Türkei verschleppt wurde. Seit fast drei Jahren gebe es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Polat wies auch auf den Kampf gegen den IS in Kurdistan hin und betonte die Rolle kurdischer Frauen: „Diesen Erfolg haben wir Abdullah Öcalans Ideologie zu verdanken.“

Der lange Marsch durch Frankreich soll am 15. Februar in Straßburg enden. Dort treffen am selben Tag die Teilnehmenden anderer Demonstrationszüge ein. In Basel in der Schweiz startet am 10. Februar ein internationalistischer Marsch, in Mannheim beginnt zeitgleich eine „Reise zur Freiheit“ der kurdischen Jugendbewegung. In Straßburg wird eine Konferenz stattfinden, für den 17. Februar wird zu einer europaweiten Demonstration in Köln mobilisiert.


Zübeyde Zümrüt, Ko-Vorsitzende des KCDK-E, die an der 25-tägigen Aktion in Frankreich teilnimmt, erwartet bei der Demonstration in Köln Zehntausende Teilnehmende. Die kurdische Politikerin erklärte heute Paris, dass die Isolation von Öcalan nur durchbrochen werden könne, wenn eine entsprechende gesellschaftliche Dynamik entstehe. In diesem Zusammenhang erinnerte Zümrüt an Öcalans Aufenthalt in Rom nach seiner erzwungen Ausreise aus Syrien im Oktober 1998, Tausende Kurdinnen und Kurden waren damals in die italienische Hauptstadt gereist. „So wie damals in Rom sollte unser Volk auch jetzt die Initiative ergreifen. Niemand sollte auf etwas warten. Wir treffen uns am 17. Februar um zehn Uhr an der Deutzer Werft in Köln“, sagte Zübeyde Zümrüt.

Der lange Marsch durch Frankreich wird am Mittwoch in Lorient weitergehen.