Kurdisches Gemeindezentrum in London freigegeben

Nach tagelanger Polizeiblockade ist das kurdische Gemeindezentrum KCC in London wieder freigegeben worden. Die Räumlichkeiten zeugen von Vandalismus, die sieben festgenommenen Aktivist:innen sind weiter in Polizeihaft.

Vandalismus der britischen Polizei

Das am 27. November von der Polizei besetzte Kurdish Community Center (KCC) in London ist freigegeben worden. Am Donnerstag wurden die Absperrungen und Betonblöcke vor dem Gemeindezentrum im Stadtteil Haringey entfernt und die Mitglieder konnten die von der Polizei verwüsteten Räumlichkeiten wieder betreten. Viele reagierten schockiert auf den bei der Durchsuchung betriebenen Vandalismus. Sämtliche Türen sind aufgebrochen worden, darunter auch ein von der kurdischen Rothalbmondorganisation Heyva Sor angemieteter Büroraum. In dem Büro aufbewahrte Spendengelder für Flüchtlingslager in Rojava wurden von der Polizei beschlagnahmt.


Der Ko-Vorsitzende des Kurdischen Volksrats in Großbritannien, Seyit Suruç, bedankte sich für die große Solidarität nach der Razzia und sagte, die kurdische Gemeinde habe mit Widerstand auf die Kriminalisierung reagiert. Die sieben festgenommenen Aktivist:innen seien weiterhin in Polizeihaft, der Kampf für ihre Freilassung gehe weiter.


„Antiterroreinsatz“ wegen vermeintlicher Verbindung zur PKK

Am 27. November waren sieben Kurdinnen und Kurden nach der britischen Antiterrorgesetzgebung bei Razzien im Kurdish Community Center (KCC) und Privatwohnungen festgenommen worden. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Türkan Budak, Ko-Vorsitzende des Kurdischen Volksrats Großbritanniens, den kurdischen Politiker und Autor Ali Poyraz sowie die Aktivist:innen Ercan Akbal, Agit K., Berfin K., Mazlum S. und Doğan K.. Ihnen werden Verbindungen zur PKK vorgeworfen. Der „Antiterroreinsatz“ in London stand in zeitlichem Zusammenhang mit der Verhaftung von vier kurdischen Aktivisten in Deutschland und Massenfestnahmen in der Türkei.