Anlässlich des Antikriegstages haben in Celle rund 50 Personen an einer Fahrraddemonstration teilgenommen. Sie demonstrierten damit entschlossen gegen Krieg und Unterdrückung und kritisierten die militärische Ausrichtung der deutschen Außenpolitik und Waffenexporte aus Deutschland. Zu dem Protest aufgerufen hatte das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ in Kooperation mit der feministischen Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ und „Land in Sicht – Transition“ (LIST).
Im Oktober in Oberndorf gegen Heckler & Koch aktiv werden
In den Reden wurden aktuelle Kriege und Entwicklungen thematisiert. Der Beitrag von „Rheinmetall Entwaffnen“ ging auf die Situation in Chiapas und Kurdistan ein. Dort bauen gesellschaftliche Bewegungen basisdemokratische Selbstverwaltungsstrukturen auf, die jedoch von Mexiko und der Türkei militärisch angegriffen werden. „Beide Staaten werden dennoch von Deutschland unterstützt – sowohl mit Waffen, als auch mit Geld und politischer Rückendeckung“, sagte die Sprecherin Nina Binder. „Der Waffenhersteller Heckler & Koch umgeht bewusst die wenigen und unzureichenden Exportbeschränkungen, um Waffen nach Mexiko zu verkaufen. Deshalb wollen wir euch einladen mit uns gemeinsam im Oktober in Oberndorf gegen Heckler & Koch aktiv zu werden“, so Binder.
Kaba: Ezidische Gemeinschaft von Türkei bedroht
„Ganz aktuell wird die ezidische Glaubensgemeinschaft von der Türkei bedroht“, erklärte Yilmaz Kaba als Vertreter von ezidisch-kurdischen Organisationen. „Weiterhin werden Waffen verkauft und Geld aus Europa fließt an die Türkei. Nun ist der deutsche Außenminister in die Türkei gereist, um die Türkei dabei zu unterstützen, für die Sicherheit auf dem Flughafen in Kabul zu sorgen. Das ist ein Armutszeugnis für uns alle!“, so Kaba.
LIST: 20 Jahre Krieg der NATO-Staaten in Afghanistan
Cornelia Döllermann-Nölting von LIST ging in ihrer Rede auf die Lage in Afghanistan ein: „20 Jahre haben NATO-Staaten in Afghanistan Krieg geführt, Rache genommen. Deutschland hat dabei so getan, als ob es eine demokratische Gesellschaft aufbauen wollte.” Nun würde so getan, als ob die Übernahme der Macht durch die Taliban überraschend gekommen sei. „Die Regierungsmitglieder haben es natürlich wissen müssen, denn die Lage ist von etlichen ihrer eigenen Leuten genau so analysiert worden. Und sie wussten auch, dass sie die Menschen in Afghanistan evakuieren müssen. Sie haben es nicht getan. […] „Was können wir daraus lernen?“, fragte Döllermann-Nölting und fuhr fort: „Das wichtigste, das wir tun können, ist: Überall auf diesem Planeten diejenigen zu unterstützen, die sich für Gerechtigkeit und gleiche Rechte für einsetzen, für Klimagerechtigkeit und gegen all die anderen Verheerungen, die der Kapitalismus anrichtet.“