Konferenz in Berlin: „Wir weben die Zukunft gemeinsam“

Das von im Exil lebenden Menschen aus der Türkei und Kurdistan gegründete „Europäische Forum für Freiheit und Frieden“ veranstaltet an diesem Wochenende eine internationale Friedenskonferenz im Mercure Hotel in Berlin.

Europäisches Forum für Freiheit und Frieden

In Berlin findet an diesem Wochenende eine Friedenskonferenz unter dem Motto „Wir weben die Zukunft gemeinsam“ statt. Veranstalter ist das Europäische Forum für Freiheit und Frieden, das von Akademiker:innen, Journalist:innen, Schriftsteller:innen, Künstler:innen und Politiker:innen aus der Türkei und Kurdistan gegründet wurde und sich als Bewegung gegen den „unerklärten globalen Krieg“ definiert.

Die internationale Konferenz im Mercure Hotel befasst sich mit globalen Konflikten und zielt darauf ab, Dialoge zu fördern, Kriegsverbrechen anzugehen und Friedensbemühungen zu unterstützen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die aktuellen Kriege in der Ukraine, in Syrien, im Jemen, in Palästina und in Kurdistan. Weitere Diskussionsthemen sind Militarismus, Nationalismus, Rassismus, Feminizid und Ökozid. Ein Schwerpunkt ist die kurdische Frage und die damit zusammenhängende Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan in türkischer Haft. Das Forum unterstreicht, dass Frieden, Freiheit, Demokratie und Dialog in der heutigen zerrissenen Welt dringender denn je benötigt werden.

Erfahrungen von Oppositionsbewegungen in Konflikten und Verhandlungsprozessen

Die Soziologin Prof. Dr. Neşe Özgen erklärte in der Eröffnungsrede am Samstag, dass das Ziel der Konferenz darin bestehe, Frieden und Demokratie gegen die zunehmenden Konflikte in der Welt zu verteidigen. Hinsichtlich der Türkei und Kurdistans sagte die in Ankara geborene Wissenschaftlerin, dass die Isolation von Abdullah Öcalan beendet werden müsse, damit der Krieg aufhört und ein demokratischer Prozess umgesetzt werden kann: „Diese Isolation muss beendet werden, damit die Kriegspolitik im Nahen Osten aufhört und die Philosophie von Jin Jiyan Azadî, die kurdischen Frauen und allen Frauen der Welt Hoffnung gibt, zum Leben erweckt werden kann, und damit Bedingungen für ein freies und gleichberechtigtes Leben geschaffen werden können.“

In der ersten Sitzung am Samstag wurde über Erfahrungen von Oppositionsbewegungen in Konflikten und Verhandlungsprozessen in Palästina, Philippinen, Kolumbien, Südafrika und Irland gesprochen, das Podium wurde von dem ehemaligen HDP-Abgeordneten Hişyar Özsoy moderiert.

Femizid, Ökozid und Soziozid

Zum Thema Femizid, Ökozid und Soziozid referierten Elif Kaya vom Jineoloji-Zentrum Europa, Necmettin Türk von der Mesopotamischen Ökologiebewegung und die Anthropologin Dr. Latife Akyüz unter der Moderation des Journalisten Ertuğrul Mavi. Die Konferenz wird heute fortgesetzt, zum Abschluss soll eine zusammenfassende Erklärung verabschiedet werden.