Die Demokratie- und Freiheitsbewegung Ostkurdistans (Komalgeyê Demokratîk û Azadê Rojhilatê Kurdistanê, KODAR) hat eine Erklärung zu dem seit Mitte September unter der Parole „Jin Jiyan Azadî“ stattfindenden Aufstand in Iran abgegeben. KODAR betont, dass die laufenden Protestaktionen „stärker und disziplinierter“ als frühere Revolten sind und inzwischen einen unumkehrbaren Punkt erreicht haben. Dem Regime der Islamischen Republik gelinge es nicht, den Aufstand niederzuschlagen. Aus diesem Grund greife es die Demonstrant:innen und Streiks mit aller verfügbaren Kraft an.
KODAR ruft die Aktivist:innen auf, autonome Räte zu gründen, um den Aktionen eine noch stärkere Form zu geben. Wie aus den Verlautbarungen des religiösen Führers Ali Chamenei deutlich werde, setze der iranische Staat auf die Niederschlagung des Aufstands. „Ebenso deutlich ist jedoch die ernste, radikale und entschlossene Haltung der rebellierenden Gesellschaft“, erklärt KODAR. Zu der Drohung Chameneis, den Volksaufstand zu zerschlagen, heißt es in der Erklärung: „Chamenei ruft die bewaffneten Kräfte Irans zum Blutvergießen auf.“ Das iranische Regime suche nach einem Ausweg, indem es die Kämpfe im Inland mit ausländischen Mächten in Verbindung bringe. Das zeige sich auch an den grenzüberschreitenden Angriffen der iranischen Revolutionsgarden auf kurdische Organisationen. Für KODAR sind die iranischen Angriffe in Südkurdistan ein „Anzeichen für die Hilflosigkeit des Regimes gegenüber dem kurdischen Volk und der Bevölkerung Ostkurdistans“.
KODAR erklärt sich zudem erneut ausdrücklich solidarisch mit den Menschen in Belutschistan und verurteilt die vom iranischen Staat begangenen Massaker in Zahedan in der Provinz Sistan-Belutschistan. Die Völker in Iran und Ostkurdistan hätten sich gemeinsam erhoben und dieser Aufstand lasse sich mit keiner Methode mehr unterdrücken. „Die Volksaufstände werden nicht aufhören. Der nächste Schritt ist die Bildung von Autonomieverwaltungen in den Städten und Gemeinden, damit sich alle Völker und gesellschaftlichen Gruppen, die sich auf den Straßen und Plätzen erhoben haben, noch besser organisieren können“, so die Demokratie- und Freiheitsbewegung KODAR aus Ostkurdistan.