Koç: Das Festival wird eine Botschaft sein

Anlässlich des bevorstehenden 30. Internationalen Kurdischen Kulturfestivals erklärt der Ko-Vorsitzende des KCDK-E, Yüksel Koç: „Am Samstag sollte niemand zu Hause bleiben!“ Stattdessen solle ein Zeichen gegen „Besatzung und Verrat“ gesetzt werden.

Am Samstag, den 17. September, werden Kurd:innen und solidarische Aktivist:innen aus ganz Europa zum 30. Internationalen Kurdischen Kulturfest „Festîvala Çand û Huner a Navnetewî ya Kurd“ in der niederländischen Stadt Landgraaf zusammenkommen. Das Festival findet in diesem Jahr unter der Parole „Gegen Besatzung und Völkermord – Kurdistan verteidigen, Öcalan befreien!“ statt. Zu dem Fest werden mehrere Zehntausend Menschen erwartet. Im ANF-Gespräch unterstreicht der Ko-Vorsitzende des kurdischen Europadachverbands KCDK-E (Kongreya Civakên Demokratîk ên Kurdistaniyên li Ewropayê), Yüksel Koç, die Bedeutung des Festivals.

Koç weist darauf hin, dass die Beteiligung an den jedes Jahr organisierten Festivals das ganze Jahr prägen, und betont: „In diesem Sinne ist das diesjährige Festival von besonders großer Bedeutung. Der türkische Staat greift die kurdischen Errungenschaften und Werte auf brutale Weise an und tritt das Völkerrecht mit Füßen. Solche Angriffe finden in allen Teilen Kurdistans statt.“

Widerstand der Guerilla und des Volkes lassen Angriffe scheitern“

Der türkische Staat beabsichtige, den Freiheitskampf des kurdischen Volkes zu liquidieren, sagt Koç und fährt fort: „Der Kampf unseres Volkes, insbesondere der Widerstand der Guerilla, hat diesen Plan weitgehend vereitelt, deswegen steckt der türkische Staat in einer Sackgasse. Der türkische Staat hat versucht, das kurdische Volk mit seinem ‚Niederwerfungsplan‘ zu unterwerfen, nun befindet er sich selbst im Zusammenbruch. Der Widerstand von Zap, Metîna und Avaşîn hat ihn in eine tiefe Krise gestürzt.“

Koç weist auf die Dimension der Angriffe hin: „Rêber Apo [Abdullah Öcalan] ist einer brutalen Isolation ausgesetzt. Die Angriffe auf Rojava, Mexmûr, Şengal und Südkurdistan zeigen, dass der türkische Staat seinen Invasionsplan auf die gesamte Region ausdehnt. Dazu hat der türkische Staat nicht nur im militärischen Sinne, sondern in jeder Hinsicht alle seine Mittel mobilisiert.“

Alle Augen liegen auf diesem Festival“

Das Festival habe eine große politische Bedeutung und stelle sowohl eine Botschaft an die internationalen Mächte als auch an die Kollaborateure des türkischen Faschismus dar, so Koç: „Aufgrund dieser Faktoren ist das diesjährige Festival keine gewöhnliche Veranstaltung. Alle Augen werden auf dieses Fest gerichtet sein, der Haltung des kurdischen Volkes und den Botschaften, die es damit aussenden wird, wird größte Aufmerksamkeit geschenkt.“

Das 30. Internationale Kurdische Kulturfestival werde sich sowohl in kultureller Hinsicht als auch in Bezug auf die politischen Botschaften von den Festivals der vergangenen Jahre unterscheiden: „Für dieses Festival wurde ein Musikprogramm aus allen vier Teilen Kurdistans vorbereitet. Das Kulturprogramm beginnt mit Dengbêj und Musikgruppen aus Bakur, Başûr, Rojava und Rojhilat. Die Gruppen stammen aus verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Insgesamt werden bei diesem Festival mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler auftreten.“

50 Persönlichkeiten aus aller Welt nehmen teil

Gleichzeitig werden 50 Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Politiker:innen von vielen Kontinenten, welche die Kampagne für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan führen, ebenfalls am Festival teilnehmen.

Koç ruft auf: „Am Samstag, den 17. September, sollte niemand zu Hause bleiben, stattdessen sollte Jung und Alt am Festival teilnehmen. Wir haben alle Vorbereitungen abgeschlossen. Es reicht nicht aus, einfach nur am Fest teilzunehmen, gleichzeitig muss im Geiste des Zap-Widerstands die Botschaft ‚Êdî Bes e‘ (dt. Es reicht) gegenüber Verrat und Invasion ausgesandt werden. Lasst uns das Festivalgelände in ein Gebiet der nationalen Einheit und des Widerstands gegen koloniale Besatzung verwandeln und der Welt unsere Forderung nach der Freiheit des kurdischen Volkes und von Rêber Apo zurufen.“