KCDK-E: Täglicher Protest für hungerstreikende Gefangene

Der kurdische Europaverband KCDK-E ruft zum täglichen Protest in Solidarität mit dem Hungerstreik in türkischen Gefängnissen auf. In Berlin wird eine Mahnwache stattfinden.

Seit dem 27. November findet in 120 türkischen Gefängnissen ein Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und die repressiven sowie lebensbedrohlichen Haftbedingungen in den Vollzugsanstalten statt. An dem von inhaftierten PKK- und PAJK-Mitgliedern initiierten Hungerstreik, der im Moment in Fünftagesschichten geführt wird, haben sich bisher über 2.500 politische Gefangene beteiligt, unter ihnen Journalist*innen und Politiker*innen. Dem Widerstand haben sich auch Menschen in Kobanê und dem Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak angeschlossen.

Übernehmt Verantwortung im antifaschistischen Kampf“

Nun ruft der KCDK-E, der größte kurdische Dachverband in Europa, zu einer täglichen Solidaritätsmahnwache in Berlin auf. In dem Aufruf heißt es: „Der unter den schwersten Bedingungen stattfindende Gefängniswiderstand wächst kontinuierlich und findet überall Unterstützung. Die politischen Gefangenen, die diesen Widerstand leisten, appellieren an alle Institutionen, Politiker*innen, Intellektuelle und Kunstschaffende, die auf der Seite von Demokratie und Freiheit stehen, Verantwortung im antifaschistischen Kampf zu übernehmen.

Es ist eine unserer dringendsten Aufgaben, der internationalen Öffentlichkeit die Forderungen der politischen Gefangenen zu übermitteln, sie für die gesamte Menschheit, das Antifolterkomitee des Europarats, den Europarat, Amnesty International unüberhörbar zu machen und die Stimme des Widerstands der politischen Gefangenen zu werden. Wir werden überall, wo wir sind, verschiedene Aktionen und Aktivitäten durchführen und Öffentlichkeit herstellen, um diesen Kampf gegen Isolation noch weiter zu stärken.

Als ersten Schritt werden wir in Berlin am 11. Januar einen Sitzstreik in Fünftagesschichten in Form eines Informationsstands beginnen. Die Aktion soll an diesem Tag mit einer Kundgebung beginnen. Die erste Gruppe wird aus Organisationsvertreter*innen, Politiker*innen und Intellektuellen bestehen.

Wir rufen alle Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen aus Kurdistan und der Türkei, alle Intellektuellen, Politiker*innen und Kunstschaffenden auf, die Stimme der politischen Gefangenen weiterzutragen und an unserer Aktion teilzunehmen.“

Die Aktion wird ab dem 11. Januar täglich an der Weltzeituhr in Berlin zwischen 13.00 Uhr und 15.00 Uhr stattfinden.