KCDK-E ruft zu Protesten gegen Invasion auf
Der kurdische Europadachverband KCDK-E ruft zu Protesten gegen die Angriffe des türkischen Staats auf das Flüchtlingslager Mexmûr, die Şengal-Region und die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete auf.
Der kurdische Europadachverband KCDK-E ruft zu Protesten gegen die Angriffe des türkischen Staats auf das Flüchtlingslager Mexmûr, die Şengal-Region und die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete auf.
Der türkische Staat eskaliert seine am 23. April begonnene Invasionsoffensive in Südkurdistan immer weiter. Trotz Kriegsverbrechen wie Dorfzerstörungen und einem Luftangriff auf das Flüchtlingslager Mexmûr schweigt die internationale Öffentlichkeit. Um dieses Schweigen zu brechen, ruft der größte kurdische Dachverband in Europa KCDK-E zu einer Reihe von Protestaktionen weltweit auf.
Weltweit Aktionen und Proteste
Am 12. Juni sollen in allen europäischen Staaten, in Kanada und Australien Demonstrationen und Kundgebungen stattfinden. Am 13. Juni sollen Aktionen zum NATO-Gipfel, an dem auch der türkische Diktator Erdoğan teilnimmt, folgen. Am 14. Juni werden Aktionen in vielen verschiedenen Städten in Europa, Kanada und Australien veranstaltet und am 26. Juni wird zum Jahrestag des Beginns der Freiheitsmahnwache für Abdullah Öcalan in Straßburg eine Großkundgebung und Demonstration organisiert. Anschließend soll dort bis zum 3. Juli ein Sit-In abgehalten werden. Am 4. Juli werden „globale Aktionen“ gegen den AKP/MHP-Faschismus folgen.
„Angriffswelle zielt auf Vernichtung ab“
Im Aufruf des KCDK-E heißt es: „Die Angriffe auf Mexmûr, Şengal, die Medya-Verteidigungsgebiete und Rojava haben ein bedrohliches Ausmaß angenommen und bedrohen ganz Kurdistan. Offensichtlich hat diese Angriffswelle das Ziel, das kurdische Volk zu vernichten.“ In Bezug auf die offensichtlich gewordenen Mafiastruktur des Erdoğan-Regimes heißt es: „Der faschistische türkische Mafiastaat ist am zerfallen, er versucht, sich mit einem Angriff auf das kurdische Volk aus dem Sumpf zu retten, in dem er allmählich versinkt.“
„PDK und Türkei verfolgen gleiches Ziel“
Der kurdische Dachverband protestiert auch gegen die Kollaboration der südkurdischen PDK mit dem türkischen Faschismus und erklärt: „Wir sind damit konfrontiert, dass die südkurdische PDK, die Südkurdistan Parzelle für Parzelle ausverkauft, als Komplizin bei den mörderischen Angriffen agiert. Sie versucht, zusammen mit dem faschistischen türkischen Staat die Freiheitskämpfer:innen einzukreisen. Das Schweigen der irakischen Regierung und die Zugeständnisse der PDK an die Türkei, durch welche die Region Südkurdistans in eine Militärbasis für die Invasionstruppen verwandelt wird, zeigen das Ausmaß und die Ernsthaftigkeit der Gefahr. Die Kollaboration geht so weit, dass wir sagen können, dass die Ziele der PDK und der Türkei die gleichen sind: Es geht darum, 40 Jahre Freiheitskampf zu ersticken und das kurdische Volk in die Vernichtung zu führen.“
„Wenn Angriffe nicht gestoppt werden, wird das kurdische Volk seine Errungenschaften verlieren“
Weiter heißt es: „Das faschistische AKP/MHP-Regime will mit Hilfe des Verrats der PDK ganz Kurdistan besetzen und die Errungenschaften der Kurd:innen vernichten. Sie wollen, dass die Fackel der Freiheit des kurdischen Volkes und das Symbol der Hoffnung der Völker der Welt ausgelöscht wird.“
„Zeit der vollständigen Mobilisierung“
Der kurdische Dachverband ruft das „gesamte kurdische Volk, seine Freund:innen und die fortschrittliche Menschheit“ dazu auf, den Widerstand zu unterstützen und erklärt: „Jetzt ist die Zeit der vollständigen Mobilisierung, es ist Zeit den Kampf auszuweiten und mit aller Leidenschaft an den Aktionen teilzunehmen. Auf diese Weise werden wir die Invasions- und Völkermordpolitik zum Scheitern bringen.
„Protest und Widerstand sind menschliche Verpflichtung jedes Einzelnen“
Heute ist der Tag des Widerstands gegen die Invasion. Weder Ferien noch Arbeit noch irgendein anderer Grund dürfen dem Widerstand im Weg stehen. Die aktuelle Phase bürdet jedem Einzelnen eine große Verantwortung und Verpflichtung auf.
Als KCDK-E rufen wir alle unsere Gesellschaftszentren und Einrichtungen auf, die Errungenschaften des kurdischen Volkes gegen die Vernichtungspolitik des AKP/MHP-Regimes zu verteidigen und sich unter der Parole ‚Zeit für Freiheit‘ zu mobilisieren.“
Der Verband schließt mit dem Appell: „Als KCDK-E rufen wir alle kurdischen Menschen, die Frauen, die Jugend, Alevit:innen, die Ezid:innen, die demokratischen Muslime, alle christlichen, demokratischen, revolutionären, fortschrittlichen Menschen auf, den Widerstand zu stärken, indem sie sich an den Aktionen beteiligen und ihre menschliche Pflicht gegen die Besatzungs- und Völkermordpolitik des AKP/MHP-Regimes erfüllen.“