Der kurdische Europaverband KCDK-E ruft nach dem gestrigen Drohnenangriff auf Camp Mexmûr in Südkurdistan dazu auf, nicht zu den Verbrechen des türkischen Staates zu schweigen. In einer am Samstag veröffentlichten Stellungnahme erinnert der Verband daran, dass das etwa 60 Kilometer südwestlich von Hewlêr (Erbil) liegende Flüchtlingslager offiziell unter dem Schutz des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) steht. Die UN, die irakische Zentralregierung und die südkurdische Partei PDK hätten eine Einigung mit der Türkei getroffen, mit der internationales Recht verletzt werde. Die Türkei greife seit 28 Jahren mit Zustimmung der NATO und der PDK an, erklärt der KCDK-E und appelliert an die Kurdinnen und Kurden weltweit, sich für die eigene Würde einzusetzen und nicht zu schweigen.

Weiter heißt es in der Erklärung: „Die türkische Besatzerarmee erleidet schwere Verluste bei ihrem auf einen Völkermord angelegten Angriff auf Südkurdistan und sucht mit Massakern an der Zivilbevölkerung nach einem Ausweg. Die Menschen in Mexmûr haben deutlich gemacht, dass sie die Unterdrückung durch den türkischen Staat nicht hinnehmen und dagegen Widerstand leisten. Diesem Mobilisierungsaufruf müssen wir eine Stimme verleihen, wir müssen überall aufstehen.“

Appell an solidarische Menschen und die westlichen Staaten

An alle solidarischen Menschen appelliert der Dachverband, den Massakern am kurdischen Volk nicht schweigend zuzusehen: „Vergesst nicht, dass der faschistische türkische Staat genauso euer Feind wie unser Feind ist. Das kurdische Volk kämpft für seine Würde. In diesem Kampf sind unzählige Menschen gefallen, Tausende leisten Widerstand in den Gefängnissen. Lasst uns nicht die mutigen Frauen vergessen, die den IS in Angst und Schrecken versetzt haben. Sie haben die Würde der Menschheit verteidigt. Lasst uns nicht die Menschen vergessen, die unmenschlicher Folter ausgesetzt sind und die in Kellern lebendig verbrannt wurden. Wer die Würde der Menschheit verteidigen will, darf nicht zu den Verbrechen am kurdischen Volk schweigen.“

Die westlichen Staaten fordert der KCDK-E auf, ihre heuchlerische Politik aufzugeben und internationales Recht durchzusetzen. Die Erklärung endet mit dem Aufruf: „Das kurdische Volk wird in diesem Kampf seine Sehnsucht nach Freiheit wahrmachen und siegreich daraus hervorgehen. Als KCDK-E rufen wir unser patriotisches Volk auf, sich mehr denn für diesen Kampf einzusetzen und bei der Mobilmachung keine Sekunde zu verschwenden. Unsere Freundinnen und Freunde, alle revolutionären Menschen und die gesamte Menschheit rufen wir auf, sofort alles ihnen Mögliche zu unternehmen, um Diktator Erdogan und den türkischen Staat in ihrem Völkermord zu stoppen.“