Jugendkommune von Rojava: Stärkste Waffe ist Solidarität

Angesichts der eskalierenden türkischen Giftgasangriffe auf die Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten ruft die Internationalistische Jugendkommune von Rojava zum Widerstand und zur Solidarität auf.

In den letzten Wochen sind 17 Guerillakämpfer:innen bei Giftgaseinsätzen der türkischen Armee gefallen. Weltweit protestiert insbesondere die kurdische Diaspora gemeinsam mit Internationalist:innen. Die internationalen Organisationen und Staaten, die auf einen derartigen Bruch des Kriegsvölkerrechts reagieren müssten, schweigen zu den Angriffen.

Seit zwei Jahren vermehrte Chemiewaffenangriffe“

Die Internationalistische Jugendkommune von Rojava äußert sich nun ebenfalls zu den Attacken: „Seit Anfang 2021 hat die türkische Besatzungsarmee den Einsatz von Chemiewaffen und anderen international geächteten Waffen gegen die Guerilla verstärkt. Dies geschah vor allem in den Bergen von Südkurdistan/Nordirak in den Medya-Verteidigungsgebieten. Erst vor zwei Tagen gaben die Volksverteidigungskräfte (HPG) den Tod von 17 Kämpfer:innen bekannt, die nur die jüngsten Opfer türkischer Kriegsverbrechen in der Region sind. Ein am 18. Oktober veröffentlichtes Video zeigt erneut die schrecklichen Auswirkungen der verschiedenen eingesetzten Gase auf alle, die ihnen ausgesetzt sind.

Kämpfer:innen leisten unter unvorstellbaren Bedingungen Widerstand“

Im April 2022 hat der türkische Staat eine andauernde groß angelegte Militäroffensive in Südkurdistan/Nordirak gestartet. Dabei geht es darum, die Region zu erobern und zu besetzen. Von der Öffentlichkeit unbemerkt und von den internationalen Medien ignoriert, marschiert die zweitgrößte NATO-Armee völkerrechtswidrig in ihr Nachbarland ein. Die Guerilla leistet mutigen Widerstand, obwohl der türkische Staat die modernste Technologie einsetzt, massiv Drohnen in der gesamten Region kreisen, rund um die Uhr Luftüberwachung betreibt, ununterbrochenen Artilleriebeschuss und Luftangriffe durchführt und Zehntausende von Soldaten, Paramilitär- und Konterguerilla-Einheiten am Boden mobilisiert. Die Genoss:innen der HPG und der Frauenguerilla YJA Star leben seit Monaten und sogar Jahren unter unvorstellbaren Bedingungen, aber sie setzen ihren Widerstand im Namen ihres Volkes und der Sache für Freiheit und Würde für die ganze Welt fort.

Dies geschieht mit ungebrochenem Willen, Engagement, hoher Moral und der Hoffnung auf den Sieg, um dem Kolonialismus und Faschismus endlich ein Ende zu setzen.

2476 Einsätze verbotener Waffen“

Da die türkische Armee nicht in der Lage ist, den Widerstand mit herkömmlichen militärischen Mitteln zu zerschlagen, setzt sie verschiedene Arten von Giftgas und andere international geächtete Waffen gegen die Guerilla ein. In einer kürzlich veröffentlichten Bilanz stellt die HPG fest, dass die türkische Armee in den letzten sechs Monaten des Krieges 2476-mal ‚völkerrechtlich verbotene Bomben und Giftgas gegen Tunnel und Stellungen der Guerilla‘ eingesetzt habe. Bei diesen Angriffen sind Hunderte von Genoss:innen im Kampf für ein freies Kurdistan gefallen.

Jeden Tag neue Gefallenenmeldungen“

Jeden Tag gibt es neue Gefallenenmeldungen. Zu sehen, wie unsere Genoss:innen unter dem Einfluss von Giftgas leiden, zu sehen, wie die Faschisten das Volk, unsere Genoss:innen und das Land terrorisieren, verursacht unbeschreiblichen Schmerz, aber es erfüllt uns auch mit Hass und Wut, mit dem Willen, Rache zu nehmen, und lässt uns unser Engagement verstärken, um das zu verwirklichen, was unsere gefallenen Genoss:innen begonnen und wofür sie ihr Leben gegeben haben.

Geht auf die Straße, seid kreativ, leistet Widerstand“

Wir verurteilen den faschistischen türkischen Staat und das Schweigen zu seinen Verbrechen! Wir verurteilen die unaufhörliche Unterstützung, die die Türkei international erfährt. Die Lage ist mehr als ernst und unsere stärkste Waffe in diesen Tagen kann nur die bedingungslose und starke internationale Solidarität sein! Die Türkei und NATO nutzen den Krieg in der Ukraine und die sogenannte Energiekrise, um ihre Kriegsverbrechen in Kurdistan zu vertuschen. Wir rufen alle Genoss:innen und Freund:innen des kurdischen Volkes auf, jetzt gegen den Einsatz von Chemiewaffen gegen die Guerilla und das Volk in Kurdistan vorzugehen:

Geht auf die Straße, seid kreativ und geht gegen die türkische Kriegsmaschinerie, ihre Profiteure und Unterstützer vor! Um aktiv zu werden, schaut Euch bei #RiseUp4Rojava die Karte der Profiteure an: https://riseup4rojava.org/background-information/
- Macht mit bei der #Hashtag-Kampagne am Sonntag, 23. Oktober: https://yoursilencekills.com/
- Nehmt an den #DefendKurdistan Aktionstagen vom 30. November bis 3. Dezember teil: https://defend-kurdistan.com/
- Zeigt Euren Protest bei den internationalen verantwortlichen Institutionen und Netzwerken, wie der OPCW, der UN, der EU und der NATO!“
Stoppt die türkischen Kriegsverbrechen! Handelt jetzt und werdet aktiv!"