Aufnahmen verdächtiger Explosionen in Zap und Avaşîn
Zwei Aufnahmen aus den südkurdischen Regionen Zap und Avaşîn zeigen Explosionen, die auf den Einsatz verbotener Waffen hindeuten könnten.
Zwei Aufnahmen aus den südkurdischen Regionen Zap und Avaşîn zeigen Explosionen, die auf den Einsatz verbotener Waffen hindeuten könnten.
Ein weiteres Video von Explosionen aus den Medya-Verteidigungsgebieten könnte auf den Einsatz verbotener Waffen hindeuten. Die erste Aufnahme aus dem Video stammt aus dem Widerstandsgebiet Werxelê in Avaşîn, genau von dem Ort, an dem Baz Mordem und Helbest Koçerin durch Giftgas gefallen sind. Am Dienstag waren Aufnahmen der sterbenden Kämpfer:innen veröffentlicht worden. Die verstörenden Bilder zeigen Symptome einer Vergiftung durch Nervengas bei den sterbenden Kämpfer:innen. Darauf deuten insbesondere die Krampfanfälle und das heftige muskuläre Zucken hin.
Aufnahmen passen zur Beschreibung von Giftgaseinsatz
Die nun veröffentlichte Aufnahme eines Angriffs auf Werxelê stammt vom 20. August. Nach einer ersten Explosion, die vor dem Beginn der Aufnahme stattfand, kam es zu einer zweiten Detonation. Dieses Vorgehen entspricht der Beschreibung der Guerillasanitäterin Zîlan Mêrdîn, die den beiden durch Chemiewaffen verletzten Kämpfer:innen erste Hilfe leistete. Sie berichtete: „In den Tunneln von Werxelê herrscht ein sehr intensiver und permanenter Krieg. Fast jeden Tag lässt der Feind an den Eingängen der Tunnel zuerst große Bomben mit hoher Sprengkraft explodieren, unmittelbar danach oder gleichzeitig setzt er auch verschiedene Giftgase und Reizstoffe ein. Die Explosionen folgen direkt aufeinander, so dass nicht klar ist, was eigentlich passiert.“ Wie von Mêrdîn beschrieben, kommt es bei der zweiten auf Video dokumentierten Explosion zu einer intensiven Gas- oder Rauchentwicklung, die auf den Einsatz einer chemischen Waffe hindeutet.
Eine weitere Aufnahme auf dem Video zeigt eine Detonation im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn in der Zap-Region. Der Angriff galt den Kriegstunneln Şehîd Hewrê der Guerilla und wurde am 10. Juni durchgeführt. Hier ist eine massive Detonation zu sehen, die Hinweise auf den Einsatz einer thermobarischen Waffe aufweisen könnte. Dabei ist insbesondere der Sogeffekt im zweiten Teil der Explosion zu beachten. Thermobarische Waffen verbrennen die Luft in einem bestimmten Bereich, erzeugen dadurch ein Vakuum und einen massiven Sog, der die Lungen aller Lebewesen in der Nähe zerstört. Die massive Entwicklung von Rauch oder Gas könnte auch auf den Einsatz einer chemischen Waffe hindeuten. Guerillakämpfer:innen bestätigen diese Beobachtung: „Als die Explosionen stattfanden, bebten die Felsen wie bei einem Erdbeben. Danach wurde ein giftiges Gas freigesetzt.“
Trotz des Einsatzes von Giftgas leistet die Guerilla weiter erbittert Widerstand. Immer wieder wird betont, dass die Giftgaseinsätze aufgrund der fehlenden internationalen Reaktion weiter eskalieren. Daher ist es von elementarer Bedeutung, weltweit den Druck auf die Staaten und internationalen Organisationen in dieser Hinsicht zu erhöhen.