Istanbul: Weiterer Geflüchteter aus Syrien ermordet

Der Menschenrechtsverein IHD gibt bekannt, dass ein Geflüchteter aus Syrien bei einem rassistischen Angriff in Istanbul-Bayrampaşa getötet worden ist.

Das Büro des Menschenrechtsvereins IHD in Istanbul berichtet vom rassistischen Mord an dem syrischen Geflüchteten Naif al-Naif. Eine Gruppe von Rassisten sei in seine Wohnung in Bayrampaşa eingedrungen und habe den jungen Mann ermordet. In der IHD-Erklärung heißt es: „Die zahlreichen rassistischen Angriffe in den ersten zehn Tagen des Jahres 2022 zeigen, was für einen gefährlichen Punkt der Rassismus erreicht hat. Wir warnen die Verantwortlichen des Staates und fordern sie auf, dringende Maßnahmen zur Verhinderung von rassistischen Angriffen zu ergreifen. Wir rufen alle zum Kampf gegen den Rassismus auf, denn insbesondere gesellschaftliches Bewusstsein ist unabdingbar für die Rassismusprävention."

Neben dem systematischen Rassismus gegen Kurd:innen sind vor allem Schutzsuchende das Ziel rassistischer Übergriffe in der Türkei. So ist am 23. Dezember ein junger Mann aus Aleppo bei einem Angriff in Dîlok (tr. Antep) getötet worden.

Am 16. November wurden in Izmir drei schlafende Schutzsuchende aus Syrien in Brand gesteckt und sind an den Folgen gestorben. Zunächst behaupteten die Ermittlungsbehörden, die Männer hätten sich selbst in Brand gesteckt. Als der Täter ans Licht kam, wurde dieser für „unzurechnungsfähig“ erklärt. Der IHD stellte jedoch fest, dass der Angriff „geplant und rassistisch motiviert“ war.