IS-Anführer bei präzisem Luftschlag in Ostsyrien getötet
Die US-Armee hat bei einem präzisen Luftschlag im ostsyrischen Deir ez-Zor einen Anführer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ getötet. Der Angriff erfolgte in der ehemaligen Regimezone.
Die US-Armee hat bei einem präzisen Luftschlag im ostsyrischen Deir ez-Zor einen Anführer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ getötet. Der Angriff erfolgte in der ehemaligen Regimezone.
US-Streitkräfte haben in Ostsyrien nach eigenen Angaben einen Anführer der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) getötet. Wie das US-Zentralkommando (Centcom) am Freitag mitteilte, wurde der als „Abu Yusif“ bekannte Dschihadist am Vortag in der östlichen Provinz Deir ez-Zor getötet. Neben ihm starb auch ein weiteres Mitglied der Terrormiliz.
Derlei Luftangriffe erfolgten, um „gemeinsam mit Partnern in der Region die Bemühungen von Terroristen zu stören und zu beeinträchtigen, Anschläge zu planen, zu organisieren und auszuführen“, erklärte das Centcom weiter. Der Angriff sei in einem Gebiet ausgeführt worden, „das früher vom syrischen Regime und den Russen kontrolliert wurde“.
Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien warnten die USA mehrfach davor, dass der IS das Machtvakuum im Land ausnutzen könnte, um sich in Syrien wieder breit zu machen. Um dagegen zu halten, haben die US-Truppen ihre Angriffe auf Stellungen der Terroristen in den vergangenen Wochen verstärkt. Im Rahmen zweier Angriffswellen wurden zuletzt bereits 75 Ziele der Dschihadisten bombardiert.
„Die Vereinigten Staaten werden nicht zulassen, dass der IS die aktuelle Situation in Syrien ausnutzt und sich neu formiert“, kommentierte Centcom-Kommandant General Michael Erik Kurilla den jüngsten US-Luftschlag. Der IS habe die Absicht, seine mehr als 8.000 Mitglieder, die derzeit in Einrichtungen in der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyrien (DAANES) festgehalten werden, aus der Haft zu befreien. „Wir werden diese Anführer und Mitglieder aggressiv angreifen, auch diejenigen, die versuchen, Operationen außerhalb Syriens durchzuführen“, so Kurilla.
2.000 US-Soldaten in Syrien
Das US-Militär hat in Syrien rund 2.000 und im Irak 2.500 Soldaten als Teil der internationalen Anti-IS-Koalition stationiert. Die Allianz war 2014 gegründet worden, um die Herrschaft des von den Dschihadisten kurzzeitig errichteten Kalifats in Syrien und im Irak zu beenden. Die Zahl von 2.000 US-Soldaten in Syrien gab das Pentagon allerdings erst kürzlich bekannt, nachdem US-Stellen diese jahrelang mit 900 beziffert hatten. Seit einigen Monaten seien „etwa 2.000 US-Soldaten in Syrien“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag. Die zusätzlichen Soldaten würden als „temporäre Kräfte“ betrachtet und sollten die Mission zur Bekämpfung des IS unterstützen. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), deren Rückgrat die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) bilden, sind Partner der Anti-IS-Koalition. Sie operieren nicht nur in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens gegen IS-Dschihadisten, sondern auch in der türkischen Besatzungszone, die sich als sicherer Hafen für Terroristen etabliert hat.
Titelbild: US-Patrouille in Nordostsyrien, Dezember 2019 © Spc. John Stauffer