QSD: Widerstand ist der einzige Weg zu einem freien Leben

Die QSD-Generalkommandantur hat über den aktuellen Stand in Kobanê informiert und erneut ihre Bereitschaft für eine friedliche Lösung betont. Gleichzeitig riefen die QSD die Bevölkerung zur Bewaffnung auf und appellierten an die arabischen Länder.

Verteidigung der bedrohten Stadt Kobanê

Die Generalkommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat in einer Mitteilung über das aktuelle Angriffsszenario der türkischen Armee und der Dschihadistenmiliz SNA gegen Kobanê informiert und erneut ihre Bereitschaft für eine friedliche Lösung betont. Gleichzeitig riefen die QSD die Bevölkerung von Kobanê zur Bewaffnung auf und appellierten an die arabischen Länder und Gemeinschaften, den türkischen Staat als größte Bedrohung für die Einheit und Sicherheit Syriens wahrzunehmen.

„Trotz der Bemühungen der internationalen Koalition und der USA, die Lage zu deeskalieren und einen Waffenstillstand in Minbic und anderen Regionen zu erreichen, haben sich die türkische Besatzung und ihre Söldner nicht an diese Aufrufe gehalten und ihre Angriffe an den südlichen Frontlinien von Kobanê am Tişrîn-Damm und an der Qereqozax-Brücke fortgesetzt“, teilten die QSD zur aktuellen Lage mit.

Angriffe am Euphrat und Truppenkonzentration um Kobanê

Am Mittwoch sei ein groß angelegter Angriff auf den Tişrîn-Damm nach stundenlangen Gefechten abgewehrt worden. Darüber hinaus wurden verschiedene Gebiete in Kobanê von türkischen Drohnen und schwerer Artillerie angegriffen, so die QSD. Gleichzeitig zieht die türkische Armee weiterhin Truppen in Pirsûs (tr. Suruç) zusammen, rund zehn Kilometer von Kobanê entfernt auf türkischem Staatsgebiet. Entlang der Grenze im Norden von Kobanê und auf der Westseite der Qereqozax-Brücke im besetzten Minbic werden Panzer und Geschütze aufgefahren.

Zum Dialog bereit, zur Verteidigung entschlossen

Weiter heißt es in der Mitteilung: „Wir, die Demokratischen Kräfte Syriens, betonen die Bedeutung der Deeskalation, der Einstellung aller Militäroperationen und der Lösung aller offenen Fragen durch einen friedlichen Dialog. Wir werden jedoch nicht zögern, unser Volk und unsere Gebiete gegen jede Aggression und jeden Angriff zu verteidigen. Wir versichern nachdrücklich, dass ein Angriff der türkische Besatzung und ihrer Söldner auf Kobanê kein Kinderspiel sein wird. Unsere Kräfte werden in Verbindung mit dem mutigen Widerstand der Bevölkerung von Kobanê mit unerschütterlicher Entschlossenheit kämpfen. Kobanê für die einfallenden Besatzungstruppen zu einem unüberwindlichen Hindernis werden.“

Aufruf zur Bewaffnung der Bevölkerung

Die QSD rufen die Bevölkerung von Kobanê zum aktiven bewaffneten Widerstand auf: „Gemeinsam müssen wir jedes Dorf und jeden Winkel von Kobanê in eine uneinnehmbare Festung des Widerstands verwandeln. Wir müssen erkennen, dass Widerstand der einzige Weg zum Sieg und zu einem Leben in Freiheit und Würde ist. Wir versichern den Menschen in Kobanê und allen Regionen Nord- und Ostsyriens, dass sie in ihrem Kampf nicht allein sind. Das Gewissen der Menschheit und der Weltgemeinschaft steht an ihrer Seite.“

Appell an arabische Länder

Die QSD bekräftigten zudem ihre positive Haltung gegenüber der auf dem Gipfeltreffen in Jordanien getroffenen Entscheidung über die Einstellung jeglicher Militäroperationen in Syrien sowie gegenüber den Bemühungen der internationalen Koalition, die Spannungen abzubauen. „Wir fordern jedoch alle involvierten Länder und Mächte auf, eine entschlossenere und strengere Haltung einzunehmen, um die türkische Aggression und die Angriffe ihrer Söldner zu stoppen. Wir appellieren an alle arabischen Länder und Gemeinschaften, die Tatsache anzuerkennen, dass der türkische Staat die größte Bedrohung für die Einheit und Sicherheit des syrischen Staatsgebiets darstellt. Die Versuche der Türkei, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen mehr syrisches Land zu besetzen, können nicht toleriert werden. Wir rufen alle, denen die Einheit und Souveränität Syriens am Herzen liegt, dazu auf, sich klar gegen die türkische Aggression und ihre Söldner zu positionieren“, so die QSD-Kommandantur.

Foto: Umkämpfte Euphrat-Brücke in Qereqozax zwischen Minbic und Kobanê