HDP-Abgeordneten wird Zugang zu Flüchtlingslager versagt

Den HDP-Abgeordneten Hüda Kaya und Ayşe Sürücü ist erneut der Zugang zum Flüchtlingslager Telhamut verweigert worden. Telhamut ist in die öffentliche Diskussion geraten, weil geflüchtete Frauen zur Prostitution gezwungen worden sind.

Aus Anlass des Opferfestes haben die beiden HDP-Abgeordneten Hüda Kaya und Ayşe Sürücü in Begleitung von Frauen aus der Initiative der Friedensmütter dem Flüchtlingscamp Telhamut in der nordkurdischen Provinz Riha einen Feiertagsbesuch abgestattet. Das Camp war in der letzten Zeit in die Schlagzeilen geraten, weil in den Medien Hinweise darauf aufgetaucht waren, dass Frauen von Mitarbeitern zur Prostitution gezwungen werden.

Wie bereits in der vergangenen Woche wurde den HDP-Abgeordneten der Zugang ins Camp verweigert. Erst nach einer langen Auseinandersetzung konnten die Besucherinnen den Eingangsbereich der Zeltstadt betreten. Eine Gruppe aus Syrien geflüchteter Frauen kam dorthin, um die HDP-Abgeordneten unter der Aufsicht von Soldaten zu treffen.

Hüda Kaya erklärte, der Besuch anlässlich der Feiertage diene dem Zweck, mit den Frauen aus dem Camp ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Als Frauen verfolgten sie die Entwicklungen in Telhamut aufmerksam. „Wir konnten allerdings erst nach dreistündigen Bemühungen mit den Frauen zusammentreffen. In ihren Wohnräumen konnten wir sie nicht besuchen. Wir hätten gerne mit eigenen Augen gesehen, unter welchen Bedingungen sie leben. So konnten wir nur bei einer kurzen Unterhaltung im Stehen versuchen, etwas über ihre Probleme zu erfahren. Die Möglichkeit, offen über unsere Besorgnis über den Missbrauch von Frauen zu sprechen, entstand dabei nicht. Wir werden weiterhin jeden Vorfall innerhalb oder außerhalb des Camps verfolgen, bei dem Frauen verletzt werden.“