HDP-Abgeordnete besuchen Ibrahim Gökçek

HDP-Abgeordnete haben den hungerstreikenden Musiker Ibrahim Gökçek in Istanbul besucht und die Öffentlichkeit zur Solidarität aufgerufen. Der Bassist von Grup Yorum verweigert seit Monaten die Nahrungsaufnahme.

Die HDP-Abgeordneten Serpil Kemalbay, Musa Piroğlu und Murat Çepni sowie die Istanbuler HDP-Vorsitzende Elif Bulut haben den hungerstreikenden Grup-Yorum-Bassisten Ibrahim Gökçek im „Widerstandshaus“ im Stadtteil Küçük Armutlu besucht. Die HDP-Abordnung wurde von Ibrahim Gökçeks Vater Ahmet Gökçek und Anwält*innen des „Rechtsbüros des Volkes“ empfangen. Nach einem ungefähr zwanzigminütigen Gespräch gab die HDP-Politikerin Serpil Kemalbay eine Erklärung vor dem Haus ab, das ununterbrochen von gepanzerten Polizeifahrzeugen belagert wird.

Serpil Kemalbay verwies darauf, dass Ibrahim Gökçek seit 322 Tagen die Nahrungsaufnahme verweigert und bei seinem jetzigen Zustand jede Stunde zählt: „Wir haben Helin Bölek und Mustafa Koçak nicht am Leben halten können und wollen, dass Ibrahim Gökçek weiterlebt.“

Die Forderungen des Hungerstreiks seien einfach zu erfüllen, sagte Kemalbay weiter: „In einem Land, in dem demokratische Prinzipien gelten und das Rechtssystem funktioniert, würde es diese Forderungen nicht einmal geben. Ibrahim Gökçek hat zwei Forderungen: Das Konzertverbot für seine Gruppe soll aufgehoben werden und die mit Falschaussagen ins Gefängnis gesteckten Mitglieder von Grup Yorum sollen freigelassen werden.“

Angehörige und Anwälte erwarteten von der Regierung einen Lösungsvorschlag, aber es lasse sich kein Ansprechpartner finden, so die HDP-Politikerin: „Die Forderungen von Ibrahim Gökçek sind eindeutig, was sagt die Regierung dazu? Der Justizminister soll sich nicht tot stellen, Ibrahim Gökçek fordert doch nur Gerechtigkeit. Wir wollen nicht, dass dieser Hungerstreik mit dem Tod endet. Wir wollen Ibrahim Gökçek am Leben halten. Dafür ist nur eine winzige Bemühung notwendig. Es muss nur ein Schritt gesetzt und das Problem anerkannt werden. Das Recht auf Leben ist unantastbar, dementsprechend muss gehandelt werden.“