Das PKK-Komitee für Kultur und Kunst ruft zum dringenden Handeln für Ibrahim Gökçek auf. Der Musiker von Grup Yorum befindet sich nach einem monatelangen Hungerstreik in Istanbul in einem sehr kritischen Zustand. Das PKK-Komitee fordert, niemanden alleinzulassen, der Widerstand leistet – ob im Gefängnis oder außerhalb.
Ibrahim Gökçek will mit seinem Todesfasten das Auftrittsverbot durchbrechen, mit dem Grup Yorum seit Jahren belegt ist. Außerdem fordert er ein Ende der polizeilichen Repression gegen das Istanbuler Kulturzentrum Idil, die Freilassung aller inhaftierten Bandmitglieder und die Einstellung aller Gerichtsverfahren.
Das Kulturkomitee der PKK weist in seiner Erklärung auf den Kampf revolutionärer Musiker*innen wie Pir Sultan, Victor Jara, Gurbet Aydın und Hozan Serhat hin und erinnert an den im Hungerstreik erfolgten Tod des Grup-Yorum-Mitglieds Helin Bölek in Istanbul und von Mustafa Koçak in einem Gefängnis in Izmir:
„Auch das Todesfasten des wertvollen Musikers Ibrahim Gökçek wird ignoriert. Er hat erklärt, dass er zur Fortsetzung seiner Aktion entschlossen ist. Wir rufen zum dringenden Handeln auf. Ob drinnen oder draußen, wer Widerstand leistet, darf nicht alleingelassen werden. Bevor es zu weiteren Todesfällen kommt, muss Druck auf die Regierung ausgeübt werden, damit die Forderungen erfüllt werden. Auch unter den gegenwärtigen Bedingungen gibt es dafür verschiedene Methoden. Es reicht aus, nicht gleichgültig zu sein – Widerstand ist unter allen Umständen möglich.“
Die PKK erklärt, dass das AKP-Regime die Pandemie nutzt, um die militärische Aggression zu steigern und schmutzige Vorgaben durchzusetzen: „Es muss erkannt werden, dass das Virus als Mittel für biologische, ideologische und psychologische Angriffe benutzt wird. Entsprechend muss dieser Zeit mit großem Widerstand begegnet werden. Es müssen jeden Tag Aktionen für die Freilassung der politischen Geiseln aus den Gefängnissen stattfinden. Es steht ein Massaker bevor! Bevor Särge die Gefängnisse verlassen, muss aufgestanden werden. Wohnungen, Balkone, Fenster und Straßen müssen für Aktionen genutzt werden. Die Kulturschaffenden müssen eigene Beiträge leisten. Bis es zu konkreten Ergebnissen kommt, muss jeder Raum in ein Aktionsfeld umgewandelt werden. Wir müssen Ibrahim Gökçek am Leben halten und uns hinter alle Kämpfenden stellen.
Wir sprechen den Familien und Freunden von Helin Bölek und Mustafa Koçak ein weiteres Mal unser Mitgefühl aus und geben unser Wort, dass sie in unserem Kampf für Demokratie und Freiheit weiterleben. Die Erinnerung an sie ist für uns ein weiterer Grund, das faschistische Regime zu zerschlagen.“