Hannover: Protest gegen Angriffe auf Rojava

In Hannover haben Internationalist:innen gegen die anhaltenden Angriffe der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien protestiert.

Internationalistische Aktivist:innen gingen am Samstag in Hannover wütend auf die Straße, um gegen die fortlaufenden Luftangriffe auf Rojava zu protestieren. Mit lauten Parolen wurde die deutsche Mittäterschaft benannt und Solidarität mit dem Widerstand in der nordostsyrischen Autonomieregion bekundet.

Ein beteiligter Internationalist sagte zu der Aktion: „Uns ist bewusst, dass der Krieg in Kurdistan ohne eine deutsche Beteiligung nicht möglich ist. Die BRD liefert Leopard2-Panzer, mit denen die Türkei 2018 in Efrîn einmarschiert ist, und nun auch Bauteile für die Drohnen, die unsere Freund:innen ermorden. Dabei ist dies keine neue Entwicklung. Die deutsch-türkische Waffenbruderschaft dauert bereits seit dem Kaiserreich an und wird immer weiter ausgebaut. Wir rufen alle Jugendlichen auf, sich zu organisieren und den Widerstand in die Metropolen des Westens zu tragen."

Eine weitere Aktivistin ergänzte: „Mit den Drohnen werden gezielt Repräsentant:innen der Revolution getötet. Jiyan Tolhildan, Yusra Derwêş und Sosin Bîrhat sind nur drei von Dutzenden Ermordeten. Wir fordern die Einrichtung einer Flugverbotszone über Nord- und Ostsyrien, um dieses gezielte Töten zu beenden."

Defend Kurdistan ruft zu internationalen Aktionstagen auf

Die Kampagne „Defend Kurdistan“ ruft vom 17. bis 23. Juli zu Aktionstagen unter dem Motto „Drohnenkrieg stoppen – Revolution in Rojava verteidigen“ auf. Allein seit Anfang Juni wurden mehr als 20 Menschen durch türkische Drohnen getötet, in Tel Rifat wurde ein Krankenhaus beschossen und die Zahl der Drohnenschläge ist in den letzten drei Jahren in Rojava auf über 200 gestiegen, heißt es in dem Aufruf der Kampagne. Von Dêrik bis Şehba gibt es kaum einen Ort, der nicht davon betroffen war. Die Angriffe richten sich dabei gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte sowie die Zivilbevölkerung. Diese Art der Kriegsführung verfolgt ein klares Ziel: Sobald sich Menschen in irgendeiner Form an der Selbstverwaltung beteiligen, laufen sie Gefahr, selbst Opfer eines dieser Angriffe zu werden. Der türkische Staat versucht so systematisch das Vertrauen der Bevölkerung in die Selbstverwaltung zu untergraben und die Gesellschaft durch seinen Terror in einen Zustand ständiger Angst zu versetzen.

Defend Kurdistan ruft auf: Reagiert auf die Angriffe, macht Die-Ins auf öffentlichen Plätzen, informiert über die Errungenschaften in Rojava, organisiert zum Jahrestag der Revolution Feierlichkeiten und gedenkt der Gefallenen! Lasst uns eine angemessene Antwort auf die Angriffe geben! Stoppt den Drohnenkrieg auf Rojava! Hoch die internationale Solidarität! Jin Jiyan Azadî! Şehîd Namirin!