Hannover: Ezidische Organisationen demonstrieren gegen Angriffe
Ezidische Organisationen haben in Hannover gegen die türkischen Luftangriffe auf Şengal und andere Gebiete in Südkurdistan protestiert.
Ezidische Organisationen haben in Hannover gegen die türkischen Luftangriffe auf Şengal und andere Gebiete in Südkurdistan protestiert.
Hunderte Menschen haben in Hannover gegen die Bombardierung des ezidischen Siedlungsgebiets Şengal durch die türkische Luftwaffe protestiert. Aufgerufen zu der Demonstration hatten der ezidische Dachverband NAV-YEK und der Frauendachverband SMJE.
Die Demonstration führte vom Hauptbahnhof zum türkischen Konsulat, wo in einem Redebeitrag die türkische Luftinvasion vom vergangenen Montag verurteilt wurde. Die Teilnehmenden riefen Parolen wie „Es lebe der Widerstand von Şengal”, „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“, „Es lebe Öcalan“ und weitere antifaschistische Parolen. Von Konsulat aus ging es weiter über die Lange Laube durch die Innenstadt bis zum Steintorplatz.
Der Dachverband des Ezidischen Frauenrats e.V. hatte bereits am Montag zu Straßenprotesten aufgerufen, nachdem die Türkei in der Nacht eine Großoffensive auf Südkurdistan gestartet und Dutzende Kampfflugzeuge zeitgleich das ezidische Siedlungsgebiet Şengal (Sinjar), das Flüchtlingslager Mexmûr und Guerillagebiete in den Qendîl-Bergen bombardiert hatten. In dem Aufruf weist der Frauendachverband darauf hin, dass der türkische Staat den IS-Genozid am ezidischen Volk fortsetzt, und fordert den Stopp von Waffenlieferungen an die Türkei.