Griechische Polizei eröffnet Feuer auf Flüchtlinge
Nach Meldungen der Nachrichtenagentur Mezopotamya hat die griechische Armee das Feuer auf Schutzsuchende an der türkisch-griechischen Grenze eröffnet und dabei mehrere Personen verletzt.
Nach Meldungen der Nachrichtenagentur Mezopotamya hat die griechische Armee das Feuer auf Schutzsuchende an der türkisch-griechischen Grenze eröffnet und dabei mehrere Personen verletzt.
Die griechische Armee hat am Grenzübergang Pazarkule/Kastanies das Feuer auf Schutzsuchende eröffnet. Dabei sollen mehrere Personen verletzt worden sein, ob es auch zu tödlichen Verletzungen gekommen ist, wurde bisher nicht bestätigt. Die Schutzsuchenden wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Eine Gruppe Abgeordneter der parlamentarischen Menschenrechtskommission war zu dem Zeitpunkt vor Ort. Der HDP-Abgeordnete Ömer Faruk Gergerlioğlu berichtet, dass die griechischen Sicherheitskräfte das Feuer eröffnet hätten, als sich die Abgeordneten an der Grenze befanden, um die Situation der Flüchtlinge zu beobachten.
„Es gibt schwer verletzte Flüchtlinge“
Gergerlioğlu erzählt über den Beschuss durch die griechische Polizei: „Sie haben gerade eben auf die Menschen scharf geschossen. Es gibt schwer verletzte Flüchtlinge, wir waren ebenfalls in Gefahr. Der Parlamentspräsident rief uns an und wünschte gute Besserung für die Verletzten. Er sagte: ‚Sie sind in einem gefährlichen Gebiet, es wird scharf geschossen. Es gibt schwer am Hals verletzte Schutzsuchende.‘“
„Wir sind schockiert“
Der HDP-Abgeordnete Gergerlioğlu berichtet über die Situation vor Ort: „Wir waren aufgrund der Situation, die sich uns hier darstellt, schockiert. Wir hatten zuerst ein Briefing erhalten. Darin wurden uns die offiziellen Angaben vorgelegt. Aber wir wissen leider, wie falsch diese sind. Der Gouverneur von Edirne berichtete uns, 130.000 Flüchtlinge hätten die Grenze nach Griechenland passiert. Ich fragte, wie er das gezählt habe. Aber er konnte keine zufriedenstellende Antwort geben. Als wir zum Fluss Meriç kamen, sahen wir grausame Bilder, wie sich Menschen an Betonfundamenten entlanghangelten, um über den Fluss zu kommen. Wenn einer ausrutscht, fällt er in den Strom. Als wir nach Pazarkule kamen, haben wir gesehen, dass die Menschen hier offen als Mittel zur Erpressung genutzt werden. Obwohl die griechische Polizei massiv gegen die Menschen vorgeht, sagt niemand auf der türkischen Seite den Menschen, dass sie nicht weiter gehen sollten. Die schauen einfach nur zu. Das ist ein absoluter Skandal, der hier stattfindet.”
„Schutzsuchende sprechen von drei Toten“
Gergerlioğlu berichtet weiter: „Die griechische Seite benutzt andauernd Tränengas. Die Menschen werden immer wieder verletzt. Insbesondere durch das Gas in den Augen. Aber wir haben auch Menschen gesehen, die am Hals und an den Beinen verletzt wurden. Die Flüchtlinge sprechen von drei Toten, die Behörden sprechen dagegen nur von sechs Verletzten. Es gibt widersprüchliche Zahlen.
„Die Menschen schlafen in der Kälte“
Die Menschen schlafen draußen in der Kälte. Als wir den Gouverneur fragten, ob sie den Menschen Zelte gegeben hätten, verneinte dieser. Frauen, Kinder, allesamt in einer furchtbaren Situation.“