In Düsseldorf findet am kommenden Samstag eine Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan statt. Bei der kurdischen Dauermahnwache vor dem UN-Sitz in Genf wurde dazu aufgerufen, sich an dem Protest zu beteiligen.
Seit inzwischen mehr als zwei Jahren findet jeden Mittwoch vor dem Sitz der Vereinten Nationen in Genf eine Mahnwache der Demokratischen Kurdischen Gemeinde der Schweiz (CDK-S) statt. Die Daueraktion im Januar 2021 wurde im Zuge der „Zeit für Freiheit“-Offensive mit der Forderung nach Freilassung von Abdullah Öcalan gestartet. Der Protest richtet sich gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali, aber auch die türkischen Besatzungsangriffe auf Kurdistan, die dabei begangenen Massaker und das Schweigen der UN.
„Kurdinnen und Kurden setzten sich seit der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei vor 24 Jahren überall auf der Welt dafür ein, dass die von uns angeprangerte Isolationspolitik beendet wird und Wege und Möglichkeiten geschaffen werden, damit sich der PKK-Begründer für eine Lösung der kurdischen Frage und Frieden in Nahost einsetzen kann. Doch leider wird dieses Anliegen konstant ignoriert. Die internationale Gemeinschaft spielt, sobald es um Kurdistan und Abdullah Öcalan geht, die drei Affen und tritt damit rechtliche Standards und Werte der Menschheit mit Füßen“, kritisierte Mehmet Latif Çelebi, Ko-Vorsitzender der CDK-S, in einer Ansprache.
Çelebi betonte, dass sich die türkische Isolationspolitik nicht nur auf Öcalan beschränke. Die Praxis, „politische Geiseln“ des Staates von ihrer Außenwelt komplett abzuschneiden, habe sich institutionalisiert und werde in allen Vollzugsanstalten betrieben. Besonders betroffen von dieser „Vereinsamungs-, Isolierungs- und Individualisierungspolitik“ seien politische Gefangene aus dem kurdischen und linken Spektrum, an erster Stelle komme jedoch Abdullah Öcalan. „Um zum wiederholten Mal ein Ende dieser menschenverachtenden Foltermethoden zu fordern, die ihren Ausgangspunkt auf Imrali haben, rufen wir als CDK-S zur Teilnahme an der Demonstration am kommenden Samstag in Düsseldorf auf“, so Çelebi. „Lasst uns kämpferisch unser Ziel anstreben, die Isolation auf Imrali zu durchbrechen und einen würdevollen Frieden in Kurdistan einzufordern.“
