Am 15. April findet in Düsseldorf eine Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan statt. Die Demonstration war bereits für den Jahrestag der Verschleppung von Öcalan geplant, wurde jedoch aufgrund des Erdbebens mit Epizentrum in Kurdistan verschoben. Öcalan war am 15. Februar 1999 aus der griechischen Botschaft in Nairobi in einem internationalen Komplott auf die Gefängnisinsel Imrali verschleppt worden. Seitdem befindet er sich in Isolationshaft. Seit mehr als zwei Jahren gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Sein Rechtsbeistand hat seit 2019 keinen Kontakt mehr zu ihm. Daher kommt dem Protest in diesem Jahr eine besondere Dringlichkeit zu.
Die Demonstration, zu der Busse aus Nordfrankreich, der Schweiz, Belgien, Holland und ganz Deutschland erwartet werden, soll am Samstag um 11.00 Uhr vor dem DGB-Haus in Düsseldorf starten. Kurdische Politiker:innen, Mitglieder der Frauenbewegung, Jugendliche und Einzelpersonen rufen zur Teilnahme an der Demonstration auf.
Hatip Dicle: „Um den Widerstand zu stärken nach Düsseldorf“
Der kurdische Politiker Hatip Dicle, der im Exil in Europa lebt, erklärt: „Wir laden unser ganzes Volk und unsere Freundinnen und Freunde zur zentralen Kundgebung am 15. April nach Düsseldorf ein, um für die demokratische Lösung der kurdischen Frage und die Freiheit von Abdullah Öcalan zu demonstrieren.“
Der Politiker Musa Farisoğulları schließt sich an und erklärt: „Wir sollten am 15. April in Düsseldorf sein, um für die Freiheit von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] zu demonstrieren und den Widerstand zu verstärken.“
Hafız Ahmet Turhallı, Vorsitzender des kurdisch-islamischen Religionsverbands Civaka Islamiya Kurdistan (CÎK), unterstreicht die Bedeutung der physischen Freiheit Abdullah Öcalans für die Rechte des kurdischen Volkes und für den Frieden im Nahen Osten und ruft ebenfalls zur Beteiligung an der Demonstration auf.
Faysal Yıldız, ein weiterer kurdischer Exilpolitiker, weist darauf hin, dass es seit über zwei Jahren keinen Kontakt mehr zu Öcalan gegeben hat, und sagt: „Lasst uns alle gemeinsam in Düsseldorf für die Freiheit von Rêber Apo und einen Status für Kurdistan eintreten.“
Der ehemalige Ko-Bürgermeister von Êlih (tr. Batman), Necdet Atalay, der die Türkei ebenfalls aufgrund von politischer Verfolgung verlassen musste, erklärt: „Im Vorfeld der Wahlen am 14. Mai ist es sehr wichtig, dass diese Demonstration massiv und groß wird. Dies ist sowohl wichtig, um die Freiheit von Rêber Apo zu fordern, als auch um zum Wahlkampf im Land beizutragen.“