Genf: Kurden fordern Untersuchung zu C-Waffen-Einsatz

Die Demokratische Kurdische Gemeinde in der Schweiz hat bei ihrer wöchentlichen Mahnwache vor dem UN-Sitz in Genf eine Untersuchung zu C-Waffen-Einsätzen in Südkurdistan gefordert.

Die Demokratische Kurdische Gemeinde in der Schweiz (CDK-S) hat die Vereinten Nationen (UN) aufgefordert, eine Untersuchung der C-Waffen-Angriffe des türkischen Staates in Südkurdistan einzuleiten. Angesichts zahlreicher Vorwürfe zum Einsatz von Chemiewaffen im Rahmen der aktuellen Invasion der Türkei müsse umgehend ein Expertenteam in die Region entsandt werden, sagte der Ko-Vorsitzende des Demokratischen Gesellschaftszentrums Genf, Salih Sağlam, bei einer Mahnwache vor dem UN-Sitz. Eingeleitet wurde die Kundgebung mit einem Gedenken an die sieben HPG-Mitglieder, die kürzlich von Spezialeinheiten der in Südkurdistan dominierenden PDK (Demokratische Partei Kurdistans) ermordet wurden.

Seit Jahren gibt es immer wieder Berichte über den Einsatz von Chemiewaffen in Kurdistan, auch jetzt wieder. Allein am Bergmassiv Werxelê in Avaşîn hat die türkische Armee seit Beginn der Besatzungsoperationen im vergangenen April rund hundert Mal chemische Kampfstoffe eingesetzt. „Solche Angriffe zielen auf die vollständige Vernichtung des kurdischen Volkes ab. Der türkische Staat macht sich damit vor den Augen der Welt menschenrechtswidrigen Kriegsverbrechen schuldig“, so Sağlam. Internationale Organisationen, an erster Stelle die UN, müssten umgehend ein Komitee zur Untersuchung von C-Waffen-Angriffen der Türkei gegen die Bevölkerung und Natur Kurdistans einleiten.

„Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, damit die UN aktiv werden und ihrer Verantwortung entsprechend handeln“, kündigte Sağlam an. Es seien „unmenschliche Angriffe“, die nicht unabhängig vom internationalen Komplott gegen den kurdischen Vordenker Abdullah Öcalan seien. Der PDK warf Sağlam „Komplizenschaft“ bei Massakern an ihrem eigenen Volk vor. „Wir werden auch weiterhin auf der Straße sein, um die kriegerischen Machenschaften der Türkei aufzudecken und ihre Helfer anzuprangern“, so der Aktivist.

Seit Januar kommen Mitglieder des CDK-S bereits jeden Mittwoch vor dem UN-Sitz in Genf zusammen, um eine Mahnwache abzuhalten. Die Aktion findet im Rahmen der Offensive „Gegen Isolation, Besatzung und Völkermord – Zeit für Freiheit“ statt. Eingefordert wird die physische Freiheit von Abdullah Öcalan und das Ende der genozidalen Angriffe der Türkei gegen die kurdische Gesellschaft.