Gedenken an Michael Panser in Potsdam und Rojava
Am dritten Todestag von Michael Panser ist in Potsdam und Rojava an den unvergesslichen Internationalisten erinnert worden.
Am dritten Todestag von Michael Panser ist in Potsdam und Rojava an den unvergesslichen Internationalisten erinnert worden.
Am 14. Dezember 2018 ist Michael Panser (Noms de Guerre: Bager Nujiyan / Xelîl Viyan) bei einem türkischen Luftangriff in Kurdistan ums Leben gekommen. An seinem dritten Todestag haben Weggefährt:innen in Potsdam und Rojava an ihn erinnert.
Michael Panser hat die Frage beschäftigt, was ein freies Leben heißt. Er hat sich auf die Suche nach einer Art und Weise begeben, wie dieses freie Leben gestaltet sein kann und was es bedeutet. Was ist ein freier Mensch? Wie ist dieser Mensch? Und wie können wir zu diesen Menschen werden? Es sind Fragen, die nicht nur ihn umgetrieben haben, sondern die Teil einer gemeinsamen revolutionären Suche sind. Auf dieser Suche hat er sich mehrmals nach Kurdistan, aber auch an andere Orte der Welt wie Chiapas, Katalonien und das Baskenland begeben, um zu verstehen, wie Menschen leben und leben wollen, was Menschen ausmacht und wie sie die Welt verstehen. 2015 entschied er sich, nach Rojava, Kurdistan, zu gehen, sich dort an der Revolution zu beteiligen und von ihr zu lernen, sodass ihn 2017 sein Weg dann in die Berge Kurdistans führte. Er ging nach Kurdistan, weil er überzeugt war, dass große Teile der Lösung der globalen Frage dort zu finden sind, an dem Ort, welcher auch als „Wiege der Menschheit“ bezeichnet wird. Er wollte verstehen, woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir gehen wollen.
Sein Kampf geht an vielen Orten weiter
Michael Panser setzte sich intensiv damit auseinander, wie der Vorschlag einer gesellschaftlichen Selbstorganisierung, der Demokratische Konföderalismus, auch über Kurdistan und den Mittleren Osten hinaus Bedeutung haben kann, und kam zu der festen Überzeugung, dass eine Befreiung Kurdistans eng mit der Realität und der Befreiung anderer Gegenden auf der Welt zusammenhängt. Diese Verbindung ist Teil einer internationalistischen Haltung, die er immer weiter zu verfeinern und mit konkreten Vorschlägen zu konkretisieren versuchte. Diese ihm eigene Haltung wird nun von unzähligen anderen Menschen an vielen Orten weitergetragen. Sie ist eine Haltung, die Ausgangspunkt einer Bewegung für den Demokratischen Konföderalismus über den Mittleren Osten hinaus sein kann. Eines seiner größten Anliegen war es, die Gesellschaften Europas und des Mittleren Ostens miteinander in engere und revolutionäre Verbindung zu bringen und Menschen miteinander zu verknüpfen. Dieses Anliegen wird nun von Weggefährt:innen weitergeführt.
Musikalische Lesung
Michael Panser hat über seine Analysen und Gedanken zur Welt und ihrem Zustand sowie auch der Lösung der offensichtlichen Probleme der kapitalistischen Moderne viel geschrieben. In seinen Tagebüchern verarbeitete er das, was in ihm arbeitete, um es anderen verfügbar zu machen. Im Gedenken an ihn wurde 2020 eine musikalische Lesung zusammengestellt, um erste Teile seiner Schriften für viele Menschen zugänglich zu machen.
Gedenken in Potsdam und Rojava
2019 wurde in Potsdam eine Gedenktafel angebracht, welche an Michael Panser und sein Leben erinnert. Es kann auch ein Ort sein, an dem Menschen zusammen kommen, um ihm und auch anderen Menschen, die ihr Leben für ein freies Leben gegeben haben, zu gedenken. An seinem dritten Todestag kamen dort einige Menschen zusammen, zündeten Kerzen an und legten Blumen nieder. Es wurden einige Erinnerungen geteilt und ein Ausschnitt aus den Tagebüchern vorgelesen.
In Rojava wurde ihm ebenfalls gedacht. Es wurde mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen der Revolution begonnen, bei Kerzenschein wurden Erinnerungen an ihn ausgetauscht. Es wurden zudem einige Lieder gesungen und ein Video, was in Erinnerung an ihn erstellt wurde, gemeinsam angeschaut.