Friedensmütter: Die Lösung liegt bei Öcalan

Die Friedensmütter in Riha bereiten sich auf die Teilnahme an der HDP-Kundgebung gegen den Krieg vor. Sie fordern sofortigen Frieden und sehen den Schlüssel für eine Lösung beim kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan.

Der Provinzverband der Demokratischen Partei der Völker (HDP) von Amed ruft für Samstag zu einer Kundgebung unter dem Motto „Die Lösung liegt in uns, Nein zu Krieg und Ausbeutung“ in Amed (tr. Diyarbakır) auf. Die ganze Woche über wurde intensiv für die Kundgebung mobilisiert.

Die Mütter sollen nicht mehr weinen“

Adalet Çay: „Wir werden mit all unserer Kraft den Frieden fordern“

Auch die Friedensmütter von Riha (Urfa) haben sich auf den Protest vorbereitet. Sie nehmen unter dem Slogan „Mütter sollen nicht mehr weinen“ teil. Eine dieser Mütter ist Adalet Çay. Çay, die am 6. Oktober 2020 zusammen mit drei anderen Friedensmüttern in Riha verhaftet und am 14. Oktober vom Gericht in den „Hausarrest“ entlassen wurde, trug anschließend sieben Monate lang eine elektronische Fußfessel. Sie sagt: „Die Mütter sollen nicht mehr weinen. Dieser Krieg muss beendet werden. Überall herrscht Krieg, es fließt Blut. Blutvergießen kann keine Lösung bringen.“ In Bezug auf ihre Teilnahme am Protest in Amed sagt sie: „Wir werden unser Bestes tun, um dieses Blutvergießen zu beenden. Überall weinen Mütter, zu Hause, auf der Straße, in den Gefängnissen. Wir werden mit all unserer Kraft den Frieden fordern, damit niemand mehr weinen muss.“ Sie unterstreicht, dass der Ansprechpartner für eine Lösung Abdullah Öcalan ist und fährt fort: „Die Lösung liegt bei Herrn Öcalan. Wenn Herr Öcalan frei ist, wird es Frieden geben. Wenn Herr Öcalan spricht, wird es eine Lösung geben. Der Schlüssel zur Lösung liegt bei Herrn Öcalan. Wenn sich der Staat mit Herrn Öcalan trifft, wird das Blut aufhören zu fließen, wenn nicht, wird es weiter fließen. Die Mütter fordern, dass sobald wie möglich Gespräche mit Abdullah Öcalan stattfinden.“

Wenn sich alle Mütter zusammentun, können sie diesen Krieg beenden“

Fatma Akbaş: „Der Schmerz der Mütter ist einer.“

Ähnlich wie Çay wurde auch die Friedensmutter Fatma Akbaş wegen ihrer Friedensforderung festgenommen und gegen Meldeauflagen entlassen. Sie nimmt ebenfalls am Protest in Amed teil. Sie erklärt: „Wir fordern, dass die Angriffe gegen unsere Partei [HDP] aufhören. Wir wollen, dass das Blut aufhört zu fließen. Alle, die ihr Leben verloren haben, sind unsere Kinder. Der Schmerz der Mütter ist einer. Wenn sich alle Mütter zusammentun, können sie diesen Krieg beenden. Die Mütter müssen sich zusammenschließen.“

Der Krieg ist kein Schicksal“

Hadle Oğur: „Überall in Kurdistan herrscht Krieg, aber wir als Mütter akzeptieren das nicht“

Hadle Oğur war zusammen mit den Friedensmüttern Çay und Akbaş am 6. Oktober 2020 festgenommen und nach 15 Tagen vom Gericht unter Auflagen freigelassen worden. Auch sie geht in Amed auf die Straße und ruft auf: „Die Kundgebung soll ein Ja zum Frieden und ein Nein zum Krieg darstellen. Der Frieden soll so schnell wie möglich kommen. Unsere Großmütter haben um Frieden geweint, unsere Mütter haben geweint, wir haben geweint, aber wir wollen nicht, dass unsere Kinder weinen. Wir wollen, dass dieser Krieg beendet wird. Das Schicksal der Kurden ist der Krieg. Wenn der Krieg zu Ende ist, werden alle in Frieden leben. Der Krieg muss so schnell wie möglich beendet werden. Krieg war noch nie eine Lösung. Überall in Kurdistan herrscht Krieg, aber wir als Mütter akzeptieren das nicht. Wenn sich die Mütter einig sind, wird der Krieg enden.“

Wasser in das Feuer gießen“

Aynur Yılmaz: „Die Lösung ist nicht Krieg, sondern Dialog.“

Die Friedensmutter Aynur Yılmaz bereitet sich ebenfalls auf den Protest vor. Sie erklärt: „Seit 50 Jahren herrscht Krieg. Als Menschen, deren Herz vor Schmerz brennt, wollen wir nicht, dass diesen Schmerz jemand anderes erleben muss. Die Lösung ist nicht Krieg, sondern Dialog. Der Dialog sollte so bald wie möglich aufgenommen werden. Junge Menschen sollten nicht mehr sterben. Alle Mütter, unabhängig ihrer Religion, Sprache und Herkunft, sollten sich die Hände reichen und Wasser in dieses brennende Feuer gießen.“