Sternmarsch nach Gemlik: Tausende demonstrieren in Istanbul

In der Türkei soll trotz massiver Repression ein Sternmarsch nach Gemlik stattfinden, um Verhandlungen mit Abdullah Öcalan über eine Lösung der kurdischen Frage zu fordern. In Istanbul sind Tausende Menschen auf den Straßen.

Um der Öffentlichkeit und politischen Führung der Türkei aufzuzeigen, dass Imrali die richtige Adresse für die Lösung der Probleme und Frieden ist, wollen kurdische Parteien und zivilgesellschaftliche Organisationen einen Sternmarsch nach Gemlik durchführen. Von der Hafenstadt in der Provinz Bursa verkehren Schiffe zur Gefängnisinsel Imrali, auf der Abdullah Öcalan mit drei weiteren kurdischen Gefangenen unter strikten Isolationsbedingungen festgehalten wird. Die Losung der Demonstration lautet: „Für die Verteidigung von Freiheit und gegen die Politik der Isolation – Marsch nach Gemlik“.

Die ausrichtenden Organisationen des Sternmarschs sind der Demokratische Kongress der Völker (HDK), die Bewegung freier Frauen (TJA), die Gefangenenhilfe MED TUHAD-FED, die aus dem HDK hervorgegangene Demokratische Partei der Völker (HDP) und die Partei der demokratischen Regionen (DBP). Sie fordern einen „demokratischen und zivilisierten Schritt“ von der türkischen Regierung, um „die Mutter aller Probleme“, die kurdische Frage, im Dialog zu lösen und gesellschaftlichen Frieden zu erreichen. Unabdingbar dafür sei die Aufhebung der Isolation von Abdullah Öcalan und die Rückkehr an den Verhandlungstisch mit ihm.


Einer der großen Ausgangspunkte für den Sternmarsch ist Istanbul. Im Stadtbezirk Kadiköy auf der asiatischen Seite der Bosporus-Metropole haben sich Tausende Menschen versammelt, darunter die HDK-Sprecher:innen Esengül Demir und Cengiz Çiçek, der KCD-Vorsitzende Bedran Öztürk, die DBP-Vorsitzenden Saliha Aydeniz und Keskin Bayindir, die HDP-Vorsitzende Pervin Buldan, die Istanbuler HDP-Vorsitzenden Ilknur Birol und Ferhat Encü, HDP-Abgeordnete, Aktivistinnen der Frauenbewegung TJA und Mitglieder der Parteien SYKP, DP und ESP.

Die Demonstrant:innen haben sich im gesamten Stadtviertel verteilt, die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und errichtet Blockaden. Einer großen Gruppe gelang es, die Absperrung zu durchbrechen und Parolen rufend loszulaufen. „Schulter an Schulter gegen den Faschismus“, „Die Repression kann uns nicht einschüchtern“ und „Es lebe der Gefängniswiderstand“ wurde dabei skandiert. Eine andere Gruppe rief „Bijî Serok Apo“ und „Tausend Grüße nach Imrali“.

Die Demonstrationen in Kadiköy dauern weiter an.