Feiern zum Welt-Kobanê-Tag in Bielefeld, Tübingen und Heilbronn
Der Welt-Kobanê-Tag als Tag der Solidarität mit dem Widerstand der YPG und YPJ ist auch in Bielefeld, Tübingen und Heilbronn feierlich begangen worden.
Der Welt-Kobanê-Tag als Tag der Solidarität mit dem Widerstand der YPG und YPJ ist auch in Bielefeld, Tübingen und Heilbronn feierlich begangen worden.
Anlässlich des Welt-Kobanê-Tags fand am Sonntagnachmittag eine Kundgebung auf dem Tübinger Marktplatz statt. Der kurdische Verein Tübingen/Reutlingen, Women Defend Rojava Tübingen sowie das neu gegründete Bündnis Riseup4Rojava Tübingen hatten erstmals gemeinsam zu dieser Veranstaltung aufgerufen. Ihrer Einladung gemeinsam zu gedenken, zu feiern und sich zu solidarisieren, folgten circa 30 Personen.
Nach einer Gedenkminute für die Gefallenen wurde ein Ausschnitt des Kurzfilms „Meryem: Kobani’s Female Liberator“ (2016) gezeigt und es wurden Redebeiträge der drei Gruppen, die an der Vorbereitung beteiligt waren, gehalten. Anschließend wurde Tee ausgeschenkt und es gab die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Trotz einiger Einschränkungen, was vor allem das gemeinsame Tanzen betraf, sahen die Veranstalter*innen die Kundgebung als gelungen und bestärkend.
Reichhaltiges Programm in Bielefeld
In Bielefeld hatten Aktivistinnen und Aktivisten der kurdischen Jugendorganisationen Tevgera Ciwanên Şoreşger und TEKO-JIN zu einer Feier eingeladen. Die Veranstaltung fand unter dem Motto „From Kobanê to the World: #RiseUpAgainstFascism“ im Autonomen Jugendzentrum (AJZ) statt. An einem Stand wurde Literatur über die kurdische Befreiungsbewegung angeboten.
Zu dem Programm, das um 13 Uhr startete, gehörte eine chronologische Fotoausstellung über den Widerstand von Kobanê. An einer liebevoll gestalteten Gedenkwand konnten Teilnehmende einigen der vielen Gefallenen von Kobanê gedenken. Im Anschluss wurde über Leinwand eine Dokumentation eingespielt, die Szenen des selbstlosen Kampfes um die westkurdische Stadt in Nordsyrien zeigte, der insgesamt 134 Tage andauerte und der Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) die erste, aber vor allem entscheidene Niederlage beibrachte.
Begleitet wurde die Feier mit kurdischer Musik. Ein gemeinsames Abendessen, ein Lagerfeuer und eine Videobotschaft nach Rojava rundeten den gelungenen Tag ab.
Kundgebung in Heilbronn
In Heilbronn versammelten sich zum Welt-Kobanê-Tag etwa vierzig Menschen zu einer Kundgebung in der Innenstadt. Die Zusammenkunft wurde mit einer Schweigeminute für die Gefallenen der Revolution von Rojava eingeleitet. Danach wurde zunächst eine Botschaft der Kampagne RiseUp4Rojava verlesen, bevor ein Redebeitrag gehalten wurde. Darin wurde auf die jüngsten Drohungen des türkischen Regimes gegen die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien aufmerksam gemacht und die Aggressionen gegen die Republik Arzach (Bergkarabach) im Kaukasus als ein vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan entfachter Angriffskrieg betitelt. „Erdoğan möchte die Mission seiner Vorfahren vollenden und den Völkermord von 1915 zu Ende führen”, hieß es.
Im weiteren Verlauf folgten ganz in der Tradition kurdischer Kämpferinnen und Kämpfer nach einem Sieg dynamische Tänze aus den verschiedenen Regionen Kurdistans. Danach wurden über eine Leinwand drei Videos gezeigt. Zwei der Filme beinhalteten die aktuelle Situation des Vordenkers Abdullah Öcalan, der seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftiert ist, sowie die Forderung nach seiner Freilassung. Ein drittes Video thematisierte die verschiedensten Facetten des Kobanê-Widerstands. Um 18 Uhr verabschiedeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.