Europaweite Proteste gegen Angriff auf Südkurdistan
In mehreren Städten in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich kam es zu Protesten gegen die türkischen Angriffe auf Südkurdistan.
In mehreren Städten in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich kam es zu Protesten gegen die türkischen Angriffe auf Südkurdistan.
Während die Angriffe des türkischen Staates in der Kurdistan-Region des Irak (KRI) von Tag zu Tag weiter eskalieren, kommt in Europa eine Protestwelle ins Rollen. In verschiedenen Ländern gingen Kurd:innen und solidarische Menschen am Samstag gegen die Angriffe und die verräterische Rolle der südkurdischen PDK auf die Straße.
Zürich: „Euer Widerstand ist unser Widerstand“
In Zürich zogen auf Aufruf der Demokratischen Kurdischen Gemeinde in der Schweiz (CDK-S) und des Frauenverbands YJK-S viele Menschen kämpferisch und lautstark durch die Straßen. Die Aktion wurde von der Initiative Defend Kurdistan angeführt. Die Vereinsvorsitzende Dilan Çetinkaya erklärte: „101 Jahre nach dem Abkommen von Lausanne, mit dem Kurdistan viergeteilt wurde, und zu einem Zeitpunkt, an dem die nationale Einheit Kurdistans garantiert werden müsste, wird versucht, die Errungenschaften, die das kurdischen Volk in 50 Jahren Widerstand erkämpft hat, durch Kollaboration und Verrat zu rauben. Die PDK-geführte Regierung in Südkurdistan und die Familie Barzanî haben die Freiheit und Zukunft von Millionen Menschen für ihre eigenen Interessen verkauft. Wir müssen für die Guerilla eintreten, damit die Einheit der vier Teile Kurdistans garantiert wird. Dies ist unser Versprechen an diejenigen, die in Zap, Metîna und Avaşîn Widerstand leisten: Euer Widerstand ist unser Widerstand. Wir werden definitiv siegen.“
Köln: „Es geht um Besetzung und Annexion in Südkurdistan“
Auch in Köln fand eine Demonstration gegen die türkischen Angriffe statt. Die Beteiligten zogen vom Kölner Dom durch die Innenstadt. Sie trugen Plakate, auf denen ein Ende der türkischen Angriffe gefordert und die PDK für ihre Rolle bei der Invasion Südkurdistans verurteilt wurde.
Die Ko-Vorsitzende des kurdischen Dachverbands KON-MED, Ruken Akça, erklärte: „Der türkische Staat brennt unsere Dörfer in Südkurdistan nieder. Die PDK schaut nicht nur zu, sondern unterstützt dieses Vorgehen. Mehr als 160 Dörfer in der Region sind in den letzten Jahren entvölkert worden, ihre Gemeinschaften mussten vor den Angriffen der Türkei fliehen. Die internationalen Mächte haben im 20. Jahrhundert im Einvernehmen mit dem türkischen, arabischen und persischen Staat dem kurdischen Volk jeden Status verweigert. Es finden massive Chemiewaffeneinsätze gegen die Guerilla statt. Rojava wird permanent bombardiert. Die Zivilbevölkerung wird massakriert. Jetzt geht es um Besetzung und Annexion durch den türkischen Staat in Südkurdistan. Trotzdem schweigen sowohl die irakische Regierung als auch die internationalen Mächte. Aber eines sollte klar sein: Die Menschen in Kurdistan sind nicht unorganisiert und ohnmächtig wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Diejenigen, die von Besatzung und Annexion träumen, werden keinen Erfolg haben.“
Demonstration in Ludwigsburg
In Ludwigsburg fand eine vom Demokratischen kurdischen Gesellschaftszentrum in Stuttgart organisierte Demonstration vom Bahnhof zum Markplatz statt. Die Aktivist:innen riefen „Bijî Serok Apo“ und „Bijî Berxwedana Gerîla“ und verurteilten die kriegerische Gewalt in Kurdistan: „Die Angriffe der türkischen Besatzer dauern an. Sie richten sich gegen den Süden, gegen Şengal, gegen Rojava. Und sie zielen darauf ab, die Freiheit und die Errungenschaften der Völker zu beseitigen. Besatzung und Völkermord sind Teil der Politik des türkischen Staates gegen Kurdistan. Regionalstaaten und internationale Mächte dulden diese Angriffe oder unterstützen sie aktiv. Ziel ist es, Abdullah Öcalans Paradigma des gemeinsamen Lebens zu beseitigen und den Weg für das kurdische Volk, den Nahen Osten und die Menschheit in die Freiheit abzuschneiden.“ Die Aktivist:innen riefen zur Ausweitung des Protests auf.
Protestkundgebung in Darmstadt
In Darmstadt folgten Aktivist:innen einem Aufruf der Föderation FCDK-Kawa zum Protest. Auf einer Kundgebung solidarisierten sich die Teilnehmenden mit dem Widerstand der Guerilla und verurteilten die Angriffe in Parolen und Redebeiträgen.
Demonstration in Amsterdam
In Amsterdam demonstrierten Menschen unter Widerstandsliedern durch die Innenstadt. In einem Redebeitrag hieß es: „Wir werden den Widerstand fortsetzen, auch wenn nur noch eine Person übrig ist.“
Bremen: Kundgebung am Bahnhof
In Bremen fand eine Kundgebung am Hauptbahnhof statt. Aufgerufen hatten der Frauenrat Sêvê und das Demokratische Kurdische Gesellschaftszentrum. Bei der Aktion kritisierte der Ko-Vorsitzende Ishak Yılmaz die Kollaboration der PDK mit dem türkischen Faschismus und fuhr in Richtung Deutschland und der NATO fort: „Der türkische Staat führt seine Invasion mit aus Deutschland gekauften Waffen durch. Tausende von Menschen haben bei diesen Angriffen bis heute ihr Leben verloren. Warum verkaufen die Bundesregierung und die NATO-Staaten, die in ihrer Selbstdarstellung für Demokratie und Menschenrechte stehen, Waffen an den türkischen Staat?“
Hamburg
In Hamburg protestierten Aktivist:innen der kurdischen Jugendbewegung unter dem Motto „Verteidige Kurdistan gegen Invasion und Verrat!".
Berlin