Ein großer Verlust: Robert Jarowoy ist gestorben
Robert Jarowoy ist am Montagabend in Hamburg verstorben. Sein Tod ist ein großer Verlust für die kurdische Befreiungsbewegung, in der er sich jahrzehntelang engagierte.
Robert Jarowoy ist am Montagabend in Hamburg verstorben. Sein Tod ist ein großer Verlust für die kurdische Befreiungsbewegung, in der er sich jahrzehntelang engagierte.
Der Linkspolitiker und Buchautor Robert Jarowoy ist am Montagabend in seiner Wohnung in Hamburg-Altona im Alter von 68 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Für die kurdische Befreiungsbewegung bedeutet sein Tod einen großen Verlust.
Jarowoy, 1952 in Gauchsmühle bei Nürnberg geboren, studierte Philosophie und Geschichte. Er wurde als 20-Jähriger im Zusammenhang mit der Bewegung 2. Juni verhaftet und war von 1973 bis 1979 im Gefängnis, davon vier Jahre in Isolationshaft. Seit 1980 lebte er in Altona, seit 2008 war er in der Bezirksfraktion der Partei DIE LINKE. Mitte der neunziger Jahre war er fast zehn Jahre lang Geschäftsführer der Stadt-Land-Genossenschaft, einem regionalen Lieferverbund einer Gruppe ökologisch wirtschaftender Bauernhöfe.
Seit Anfang der neunziger Jahre organisierte Robert Jarowoy gemeinsam mit seiner Partnerin Beate Reiß Delegationsreisen nach Kurdistan. Durch diese Arbeit ist Hunderten Menschen die kurdische Realität nähergebracht worden. In diesem Zusammenhang gründete er gemeinsam mit anderen 1992 die Kurdistanhilfe e.V., die bis heute erfolgreich humanitäre Unterstützung leistet. Zuletzt war Jarowoy im Oktober 2019 mit einer Reisegruppe aus Deutschland in Südkurdistan. Ein Jahr zuvor reiste er nach Rojava. Im August 2018 verfasste er für ANF einen Nachruf auf seinen Freund Zekî Şengalî (Ismail Özden), der bei einem türkischen Drohnenangriff getötet wurde.
In den vergangenen Monaten beschäftigte er sich unermüdlich damit, seine politische Arbeit und seine vielen Projekte an andere weiterzugeben, um ihren Fortbestand über seinen Tod hinaus zu garantieren und keine Lücke entstehen zu lassen.
Robert Jarowoys Lebenspartnerin Beate Reiß ist im Februar 2018 nach langer Krankheit verstorben. Als er selbst an Krebs erkrankte und er sich mit seinem eigenen bevorstehenden Tod auseinandersetzte, sagte er: „Dann bin ich wieder mit Ate zusammen.“