Bei den türkischen Drohnenangriffen am Mittwochmorgen in der Umgebung der Stadt Dêrik in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sind drei Angehörige der christlichen Sicherheitsbehörde Sutoro getötet worden. Das teilte der Militärrat der Suryoye (MFS) mit. Demnach handelt es sich bei den Toten um Muzaffar Muhammad Muhammad (Akkad), Jamil Hanna Hanna (Ashur) und Sharbel Naim Saliba Suomi (Sargon). Ihre Kollegen George Shimon Youkhana und Danny Samir Khalaf wurden bei dem Angriff verletzt.
Türkische Kampfdrohnen haben heute vier Autos an verschiedenen Stellen in der Nähe von Dêrik bombardiert. Informationen zu den Folgen der weiteren Angriffe lagen zunächst nicht vor. Am Nachmittag gab die Sicherheitsbehörde Asayîş der nordostsyrischen Selbstverwaltung eine Erklärung ab. Demnach wurde um 9.40 Uhr Ortszeit zunächst ein Auto mit zwei Personen am Ortseingang von Dêrik von einer Drohne bombardiert. Danach erfolgte ein weiterer Luftangriff auf ein Fahrzeug der Asayîş, das zum Angriffsort gefahren war und Verletzte transportierte. Bei diesem Angriff wurden die drei Sicherheitskräfte getötet und insgesamt acht Personen verletzt, davon sechs Zivilpersonen. Zudem sei hoher Sachschaden an umliegenden Gebäuden entstanden.
RIC-Bilanz: 76 Drohnenangriffe der Türkei seit Jahresbeginn
Nach Angaben des Rojava Information Center hat sich damit die Zahl der türkischen Drohnenangriffe in Nord- und Ostsyrien in diesem Jahr auf 76 erhöht. Sechs dieser Angriffe erfolgten laut der RIC-Daten auf Autos. Während der türkischen Luftangriffswelle vom 12. bis 15. Januar wurden 54 Orte von Drohnen bombardiert.
Militärrat der Suryoye
Der Militärrat der Suryoye ist Mitgliedsverband der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und wurde am 8. Januar 2013 als eigene Verteidigungskraft der christlichen Bevölkerung gegründet. Zweieinhalb Jahre später, am 30. August 2015, wurden mit den HSNB auch autonome Frauenverteidigungskräfte in Bethnahrin - aramäisch für das Land zwischen Euphrat und Tigris - ins Leben gerufen. Beide Verbände haben christlich besiedelte Dörfer im Chabur-Tal gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) verteidigt. Heute leisten sie vor allem um Til Temir Widerstand gegen den Krieg der Türkei und deren Islamistenmilizen. Die Sutoro sind als Kräfte der inneren Sicherheit der Asayîş angegliedert.