Seit nunmehr elf Jahren hat die christliche Bevölkerung im Nordosten von Syrien ihren eigenen bewaffneten Verband: den Militärrat der Suryoye (MFS), der am 8. Januar 2013 gegründet wurde. Zweieinhalb Jahre später, am 30. August 2015, wurden mit den HSNB auch autonome Frauenverteidigungskräfte in Bethnahrin - aramäisch für das Land zwischen Euphrat und Tigris - ins Leben gerufen. Beide Verbände gehören den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) an und haben christlich besiedelte Dörfer im Chabur-Tal gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) verteidigt. Heute leisten sie vor allem um Til Temir Widerstand gegen den Krieg der Türkei und deren Islamistenmilizen.
Zu seinem elften Gründungsjubiläum betont der MFS, im Rahmen der legitimen Selbstverteidigung auch weiterhin gegen Terror und Gewalt zu kämpfen und die aramäischen, assyrischen und chaldäischen Gemeinschaften im Chabur-Tal zu schützen. In einer Erklärung weist der Verband darauf hin, dass das primäre Ziel des MFS von Beginn an gewesen sei, die Wunden zu schließen, die der Syrien-Krieg tief in die Seelen der Gesellschaft gerissen habe. „Die Wunden zu heilen und das Zerstörte aufzubauen – dazu gehört auch, für Frieden und Freiheit, soziale Gerechtigkeit und die Gleichheit der Geschlechter zu kämpfen. Frieden und Freiheit sind Grundrechte, die jedem Menschen zustehen. Unsere Verbundenheit gilt dem Ideal, dies allen Menschen in unseren Regionen zu ermöglichen. Wir sind Kämpferinnen und Kämpfer des Weges, der zu Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit führt.“
Der MFS habe einen hohen Preis für den Schutz Syriens und seiner Bevölkerung gezahlt, heißt es weiter in der Erklärung: „Wir haben Gefallene gegeben, um aus der Dunkelheit ins Licht zu gehen. Trotz schwerster Bedingungen haben wir in keinem Moment gezögert, unsere Aufgabe zu erfüllen, das Projekt Rojava, das für die Völker Nord- und Ostsyriens Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie bedeutet, gegenüber allen Aggressoren und ihren Vernichtungsabsichten zu verteidigen. Wir haben gegen die barbarischen Terrorhorden des IS gekämpft, der eine Gefahr für die ganze Welt ist. Und wir haben uns gegen den türkischen Besatzerstaat verteidigt, der einen Krieg gegen uns führt mit dem Ziel, die Bevölkerung zu vertreiben, unsere Gebiete zu annektieren, und immer blutrünstigere Angriffe verübt, die zu neuen Fluchtwellen führt.
MFS fordert politische Lösung für Syrien
Als MFS betonen wir, dass eine politische Lösung notwendig ist, um die territoriale Integrität Syriens zu gewährleisten und die Errungenschaften zu schützen, die wir gemeinsam mit den Verbänden unter dem Dach der Demokratischen Kräfte Syriens und unseren patriotischen Partnern erreicht haben. Wir bekräftigen, dass wir unser Versprechen gegenüber den Suryoye-Völkern einhalten und so lange für ihre Sicherheit kämpfen werden, bis in unseren Regionen Frieden und Freiheit herrschen.“