Drohnenangriff auf Fahrzeug bei Til Temir
Im nordostsyrischen Kanton Hesekê ist ein Fahrzeug von einer mutmaßlich türkischen Drohne bombardiert worden. Mehrere Menschen sollen verletzt worden sein.
Im nordostsyrischen Kanton Hesekê ist ein Fahrzeug von einer mutmaßlich türkischen Drohne bombardiert worden. Mehrere Menschen sollen verletzt worden sein.
In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist ein Fahrzeug von einer der Türkei zugeschriebenen Drohne bombardiert worden. Mehrere Menschen sollen verletzt worden sein, hieß es aus Sicherheitskreisen. Angaben zur Schwere ihrer Verletzungen und Identität der Opfer konnten noch nicht gemacht werden. Auch ist unklar, ob es sich um militärisches Personal oder Zivilpersonen handelt.
Das bombardierte Auto bewegte sich auf einer wichtigen Verbindungsstraße im Kanton Hesekê, als es auf Höhe des rund fünf Kilometer südöstlich von Til Temir gelegenen Dorfes Al-Rakbah erfasst wurde. Augenzeugen berichteten, dass nach dem Treffer einer mutmaßlichen Kamikazedrohne ein lautes Explosionsgeräusch zu hören war. In der Stadt waren Sirenen zu hören, Krankenwagen rasten zum Ort des Geschehens.
Das Fahrzeug bewegte sich auf der Verkehrsstraße 716, als es bombardiert wurde | Fotoquelle: NorthPress
Unbeachteter Drohnenkrieg
In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sterben immer wieder Menschen durch völkerrechtswidrige Drohnenangriffe, die von der Türkei verübt werden. Die Angriffe richten sich gezielt gegen Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltungsstrukturen, Mitglieder von Kampfverbänden sowie die Zivilbevölkerung. Hauptsächlich werden in diesem Krieg unbemannte Maschinen eingesetzt, die ohne eine an Bord befindliche Besatzung autark durch einen Computer oder vom Boden über eine Fernsteuerung betrieben und navigiert werden – und sich unbehelligt im von den USA und Russland kontrollierten Luftraum von Syrien bewegen.
Hunderte Tote und Verletzte durch Drohnen in 2023
Die internationale Gemeinschaft ignoriert den antikurdisch motivierten Drohnenkrieg der Türkei in Nord- und Ostsyrien, der im Juni 2020 mit der Ermordung von drei Vertreterinnen des Frauendachverbands Kongra Star in Kobanê begonnen hatte. Seitdem fanden hunderte weitere Drohnenangriffe statt. Zwischen Januar und November dieses Jahres führte der türkische Staat laut einer Bilanz des Rojava Information Center mindestens 141 Anschläge mit Drohnen durch, die 92 Tote und 89 Verletzte forderten. Allein 64 dieser Drohnenschläge verübte Ankara im Zuge einer fünftägigen Angriffswelle Anfang Oktober – zusätzlich zu 25 Luftschlägen mit Kampfflugzeugen im selben Zeitraum. Seither kamen weitere Attacken hinzu.