Deutsche Verteidigungsministerin in Hewlêr

Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat sich mit dem KRI-Präsidenten Nêçîrvan Barzanî über den Kampf gegen den IS ausgetauscht. Auch wurden Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr besucht.

Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist am Sonntag in Hewlêr (Erbil) mit dem Präsidenten der Kurdistan-Region Irak (KRI) Nêçîrvan Barzanî zu einem Gespräch über den Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zusammengetroffen. Bei der Unterredung im Präsidentenpalast würdigte Lambrecht die Opfer der Peschmerga im Anti-IS-Kampf. „Der Terror bedroht nicht nur die Region, sondern auch uns in Europa und in Deutschland“.

Nach dem Gespräch mit Barzanî besuchte die Verteidigungsministerin deutsche Soldatinnen und Soldaten in einer Basis im Raum Hewlêr, um sich über den dortigen Bundeswehreinsatz zu informieren. In den Gesprächen mit dem militärischen Führungspersonal sei die SPD-Politikerin über aktuelle Entwicklungen der Einsätze „Inherent Resolve“ und „Nato Training Mission Iraq“ in Kenntnis gesetzt worden. Wie das Verteidigungsministerium auf Twitter schrieb, steht demnächst im Bundestag die Mandatsverlängerung für die Bundeswehreinsätze im Irak und in Jordanien an. Das derzeitige Mandat endet am 31. Januar.

In Bagdad sprach Lambrecht zudem mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhimi und dem irakischen Verteidigungsminister Dschuma Inad. Bei dem Treffen habe ein Austausch über die sicherheitspolitische Lage in der Region, die deutsch-irakische Kooperation sowie das gemeinsame Engagement gegen die Terrorgruppe IS stattgefunden. Seit 2015 beteiligt sich die Bundeswehr am Einsatz gegen die Miliz in der Region.

In Jordanien machte sich die Bundesverteidigungsministerin bereits am Samstag auf der Luftwaffenbasis Al-Asrak ein Bild von der deutschen Beteiligung am internationalen Einsatz gegen den IS. Dort habe sie sich auch mit deutschen Soldatinnen und Soldaten zu einem ersten persönlichen Austausch getroffen, teilte das Verteidigungsministerium ebenfalls über Twitter mit. Mit dem jordanischen König Abullah II. tauschte sich Lambrecht über die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Jordanien aus. Das Land sei ein „wesentlicher Sicherheitsanker in der Region“, hieß es.

Rund 150 Mitglieder der Bundeswehr sind laut Einsatzführungskommando derzeit in Jordanien stationiert. Von dort aus wird die Anti-IS-Koalition mit der Betankung von Einsatzflugzeugen unterstützt. Insgesamt beteiligt sich Deutschland aktuell mit rund 240 Soldatinnen und Soldaten an den Einsätzen der internationalen Allianz in Jordanien, Irak und über Syrien.