Demonstrationen für die Freiheit von Abdullah Öcalan

In Europa und Australien sind Menschen für die Freiheit von Abdullah Öcalan auf die Straßen gegangen. Von dem seit 1999 in der Türkei inhaftierten kurdischen Vordenker gibt es seit zwei Jahren kein Lebenszeichen mehr.

Am Samstag haben in mehreren europäischen Städten sowie in Sydney in Australien Demonstrationen für die Freiheit von Abdullah Öcalan stattgefunden. Der kurdische Repräsentant befindet sich seit 24 Jahren auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in Isolationshaft. Seit zwei Jahren gibt es keinen Kontakt mehr zu ihm. Sein Anwaltsteam konnte zuletzt im August 2019 mit ihm sprechen. Öcalan wird vollkommen von der Außenwelt abgeschottet, sein Zustand ist unbekannt. Diese Isolation ist rechtswidrig und zugleich von hoher politischer Brisanz.

Die größte Demonstration fand in Düsseldorf statt, zeitgleich wurden an vielen anderen Orten Aktionen mit der Forderung nach sofortigem Kontakt zu Öcalan durchgeführt. Wir dokumentieren einen kleinen Ausschnitt der Aktivitäten:

Demonstration gegen Isolation in Wien

Eine Demonstration in Wien führte vom Christian-Broda-Platz am (Westbahnhof) zum Zentrum des kurdischen Verbands FEY-KOM. Vertreter:innen der kurdischen Jugendbewegung (Tevgera Ciwanên Şoreşger) und des Frauenrats Avesta gingen in Redebeiträgen auf die Bedeutung von Abdullah Öcalan für eine Lösung der kurdischen Frage und eine Demokratisierung des Nahen Ostens ein. „Seit zwei Jahren gibt es keine Nachricht von Abdullah Öcalan, dem Begründer der kurdischen Freiheitsbewegung. Obwohl das Europäische Gericht für Menschenrechte seine Haftbedingungen mehrfach verurteilt hat, ändert sich nichts daran. Öcalans Theorien inspirieren nicht nur die Menschen in Kurdistan, sondern auch die sozialen Kämpfe für Demokratie und Freiheit im Nahen Osten. Sie stellen eine Alternative zum Kapitalismus dar, der sich weltweit in einer Krise befindet“, erklärten die Aktivist:innen.

Demonstration für die Freiheit von Abdullah Öcalan in London

Eine Demonstration des Kurdischen Volksrates London wurde auch vom Kulturverein migrantischer Arbeiter:innen (Gik-Der) und internationalistischen Gruppen unterstützt. Zum Auftakt wurde eine Schweigeminute im Gedenken für die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes abgehalten. Die Aktivist:innen riefen „Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein“, „Jin Jiyan Azadî“ und „Bijî Rêber Apo“. Erdogan wurde in Sprechchören als Mörder bezeichnet. Anschließend setzte sich der Demonstrationszug hinter einem Transparent mit der Aufschrift „Freiheit für Abdullah Öcalan“ in Bewegung. An der Turnpike Station kam es zu einer Provokation, auf die die Menschenmenge wütend reagierte. Der Provokateur wurde von der Polizei abgeführt.

Demonstration in Limassol auf Zypern

Eine Demonstration in Limassol auf Zypern begann vor dem kurdischen Kulturzentrum Teofilos und führte zum Rathaus. In Sprechchören und auf Transparenten wurde die Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan deutlich gemacht. Der kurdische Aktivist Lezgin Serhat und Fatma Doğan, Ko-Vorsitzende des Kurdischen Volksrates Zypern, verurteilten in Reden das internationale Schweigen zu der rechtswidrigen Isolation von Öcalan.

Kundgebung in Sydney

In Sydney hat eine Kundgebung vor der Town Hall stattgefunden, auf der gegen die Isolation von Abdullah Öcalan protestiert wurde und seine Freilassung gefordert wurde.