Bayik: Wir fordern die physische Freiheit von Abdullah Öcalan

Am Samstag haben Tausende Menschen in Düsseldorf für die Freiheit von Abdullah Öcalan demonstriert. Bei der Abschlusskundgebung wurde nach mehreren Reden auch eine Botschaft von Cemil Bayik (KCK) abgespielt.

In Düsseldorf haben am Samstag Tausende Menschen für die Gesundheit und Sicherheit von Abdullah Öcalan demonstriert. Der Demonstrationszug führte vom Hauptbahnhof zum Rheinpark und wurde von Frauen angeführt, die Schilder mit der Aufschrift „Freiheit für Öcalan“ trugen.

 

Bei der Abschlusskundgebung wurde eine Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes abgehalten. Die Ko-Vorsitzenden des kurdischen Dachverbands KON-MED, Zübeyde Zümrüt und Engin Sever, begrüßten die Anwesenden von der aufgestellten Bühne aus. Anschließend trat eine Musikgruppe auf. Weitere Reden wurden von der PYD-Politikerin Foza Yûsif, Rechtsanwalt Milan Martin, der KNK-Vorsitzenden Zeynep Murad, Esra Güler im Namen des Verband Demokratischer Kräfte, des KCDK-E-Vorsitzenden Yüksel Koç und der TJK-E-Sprecherin Ayten Kaplan gehalten.

 

Außerdem wurde eine Grußbotschaft von Cemil Bayik, Ko-Vorsitzender der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), eingespielt. Bayik ging darin auf die Bedeutung von Abdullah Öcalan für das kurdische Volk ein. Dieses habe mit Öcalan seine Identität wiedererlangt. Öcalan habe mit seinem Kampf einen Völkermord verhindert.

 

„Der Prozess, den wir gerade durchlaufen, ist sowohl wichtig als auch kritisch. Wenn wir in dieser Zeit Ergebnisse erzielen wollen, müssen alle Verantwortung übernehmen und nach ihren eigenen Möglichkeiten handeln. Dann können wir großartige Ergebnisse erzielen“, sagte Bayik bezugnehmend auf die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei am 14. Mai. Die AKP/MHP-Regierung sei angeschlagen und müsse mit den Wahlen zu einem Ende gebracht werden. Dafür müssten alle demokratischen Kräfte zusammenarbeiten.

Bayik wies auch auf das vor hundert Jahren geschlossene Abkommen von Lausanne hin und sagte: „Das kurdische Volk will nicht mehr mit dem Vertrag von Lausanne leben, es will frei leben. Es hat dies beschlossen. Jetzt müssen alle diese Entscheidung unseres Volkes akzeptieren. In seiner Geschichte hat das kurdische Volk immer gegen Völkermörder und Besatzer gekämpft. Wann immer es die Gelegenheit dazu sah, hat es gekämpft. Die Völkermörder und Invasoren hingegen haben unser Volk und seinen Kampf angegriffen. Sie haben die kämpfenden Bewegungen und ihre Anführer angegriffen. Sie haben einige von ihnen hingerichtet. Einige von ihnen warfen sie in Kerker, andere wurden ins Exil geschickt. Sie haben die meisten unserer Leute hingerichtet, eingekerkert und ins Exil geschickt. Şêx Saîd, Seyîd Riza, Qazî Mihemed, Şêx Abdusselam Barzani... Diese Menschen sind mit ihren Bemühungen und Kämpfen für das kurdische Volk in die Geschichte eingegangen. So wie sie diese Anführer in der Geschichte gehängt haben, wollten sie auch Apo hinrichten. Aber sie konnten es sich nicht leisten. Denn Apo war in den Herzen des kurdischen Volkes. Millionen von Menschen hatten Apo akzeptiert. Und sie kämpfen mit der von Apo entwickelten Politik. Die Philosophie, die Gedanken und die politische Ideologie von Rêber Apo sind nicht nur innerhalb des kurdischen Volkes, sondern auch auf internationaler Ebene akzeptiert und angenommen. Das war der Grund, warum er nicht hingerichtet wurde. Millionen von Menschen haben ihn umarmt. Menschen wie Apo sind sowohl in der Geschichte des kurdischen Volkes als auch in der Geschichte der Menschheit selten.“

Die kurdische Bewegung führe seit fünfzig Jahren einen Befreiungskampf und Abdullah Öcalan habe das Paradigma einer demokratischen Nation hervorgebracht, so Bayik weiter: „Dieses Paradigma ist eine Lösung der Probleme aller Völker und basiert auf einer demokratischen Gesellschaft, der Ökologie und der Freiheit von Frauen. Der Rahmen für dieses Paradigma ist der demokratische Konföderalismus.“

Zuletzt wies Cemil Bayik darauf hin, dass Abdullah Öcalan seit 24 Jahren in Gefangenschaft ist und es seit über zwei Jahren kein Lebenszeichen mehr von ihm gebe: „Er ist großer Isolation und Brutalität ausgesetzt. Wir haben seit zwei Jahren nichts mehr von Apo gehört. Wir wissen nicht, wie sein Zustand ist. Und das ist ein Grund, unseren Kampf für die Freiheit zu verstärken.“