Demonstrationen für die Freiheit von Abdullah Öcalan

In Deutschland, Frankreich und der Schweiz finden Demonstrationen für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage statt.

Vor 23 Jahren, am 15. Februar 1999, wurde Abdullah Öcalan mit einem internationalen Komplott aus Kenia in die Türkei verschleppt. Aus diesem Anlass finden in Europa mehrtägige Demonstrationen mit der Forderung nach Freilassung des PKK-Begründers und einer Lösung der kurdischen Frage statt.

Köln

 

Eine vom Dachverband der kurdischen Vereine in Nordrhein-Westfalen, FED-MED, und dem Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) organisierte dreitägige Demonstration wurde am Freitag auf dem Heumarkt in Köln fortgesetzt. Die Polizei untersagte das Zeigen von Bildern Abdullah Öcalans, wogegen die Teilnehmenden protestierten. Engin Sever, Ko-Vorsitzender des bundesweiten Dachverbands KON-MED, erklärte zu dem Verbot: „Das seit 23 Jahren gegen Abdullah Öcalan angewandte Isolationssystem wird auch in Deutschland umgesetzt. Die Bundesregierung spricht von Demokratie und Menschenrechten, verbietet jedoch auch politischen Gründen kurdische Institutionen und Symbole. Die an dem internationalen Komplott beteiligten Staaten haben ihr Ziel in den vergangenen Jahrzehnten nicht erreicht. Die Willensbezeugung von Millionen Menschen lässt sich nicht einfach isolieren. Wir werden weiterhin überall für unsere Existenz und unsere Würde eintreten. Wir stehen hinter Öcalans Modell einer basisdemokratischen, gendergerechten und ökologischen Gesellschaft. Dieses Paradigma hat sich auf der ganzen Welt verbreitet und kann von keinem Staat aufgehalten werden. Abdullah Öcalan steht für ein freies Leben. Als KON-MED verurteilen wir die Verbotspolitik in Deutschland und fordern die Bundesregierung auf, von ihrer Kriminalisierungspolitik abzusehen.“

Die dreitägige Demonstration geht heute um 13 Uhr vor dem DGB-Haus in Düsseldorf weiter.

Berlin

 

In Berlin findet eine zweitägige Demonstration statt, die am Freitag vom Frantz-Neumann-Platz zum Alexanderplatz führte. Am Samstag ist der Auftakt um 12 Uhr auf dem Alexanderplatz, die Abschlusskundgebung ist auf dem Hermannplatz.

Straßburg

 

In Straßburg findet jedes Jahr um den 15. Februar eine Demonstration statt, die mit einem mehrtägigen Sternmarsch eingeleitet wird. Die Teilnehmenden des internationalistischen Marsches von Frankfurt nach Saarbrücken und die Aktivist:innen des Jugendmarsches durch Frankreich sind am Freitag in Straßburg eingetroffen und haben den Abend mit einem Kulturprogramm gemeinsam verbracht. Mit dabei waren Menschen aus 16 verschiedenen Ländern, unter anderem trat der kurdische Musiker Comerd auf.

Marseille

 

Ein weiterer langer Marsch der kurdischen Community in Frankreich findet in Marseille statt.

Aarau

 

In Aarau in der Schweiz wurde mit einer Kundgebung die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans gefordert und auf seine Bedeutung für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage aufmerksam gemacht. Aus der Schweiz fahren heute etliche Busse zur Demonstration in Straßburg.