Der DEM-Politiker Muhammed Ayten ist in Riha (tr. Urfa) verhaftet worden. Ayten ist Mitglied des Parteirats der DEM (Partei der Völker für Gleichberechtigung und Demokratie). Seine Wohnung in Riha wurde am Samstagmorgen von einer Polizeieinheit gestürmt. Die Festnahme erfolgte auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft in Dîlok (Antep).

Bei der Überführung in das Justizgebäude in Riha waren Aytens Hände auf dem Rücken gefesselt, die Polizei drückte gewaltsam seinen Oberkörper hinunter. Diese Form der Erniedrigung folgt offenbar einer zentralen Anweisung und wurde in der letzten Zeit häufig beobachtet. Bei groß angelegten Operationen gegen die kurdische Opposition in der Türkei wurden oftmals regimetreue Journalist:innen damit beauftragt, das inszenierte Abführen von Oppositionellen mit gebeugtem Kopf medial zu verbreiten. Die Anwält:innen von Ayten intervenierten gegen die Misshandlung ihres Mandanten, woraufhin es zu einer verbalen Auseinandersetzung im Gerichtsgebäude kam.

Ayten wurde über eine Videoschaltung von der Staatsanwaltschaft befragt und anschließend einem Richter vorgeführt, der einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation erließ. Inzwischen befindet sich der DEM-Politiker im T-Typ-Gefängnis in Riha.

Muhammed Ayten (rechts) mit seinen Verteidiger:innen im Gerichtsgebäude