Bologna: Protesterklärung für Freiheit von Öcalan

In Bologna haben Studierende vom Universitätskollektiv LUnA in einer öffentlichen Erklärung die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan gefordert.

Internationale Aktionstage

Auch in Italien finden vielerorts Aktionen für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan statt. In Bologna organisierte das Universitätskollektiv LUnA eine öffentliche Erklärung in der Universität und beim angrenzenden Centro Sociale Làbas. Gleichzeitig wurden die Forderungen nach Freiheit für Abdullah Öcalan in der Umgebung plakatiert und Transparente aufgehängt. Das Kollektiv beabsichtigt, eine Reihe von Initiativen im Universitätsbereich zu starten, um auf die Situation von Öcalan und seine Inhaftierung aufmerksam zu machen.

Das Kollektiv ging in seiner Erklärung auf die Bedeutung des 9. Oktobers für die kurdische Freiheitsbewegung ein. An diesem Tag war die Ausreise Öcalans aus Syrien durch ein NATO-Komplott erzwungen worden. Die daraufhin folgende Odyssee durch Russland, Europa und schließlich Afrika, endete in der Verschleppung des kurdischen Repräsentanten auf die Gefängnisinsel Imrali am 15. Februar 1999, wo Öcalan seitdem isoliert ist. Seit 42 Monaten gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Die Redner:innen wiesen darauf hin, dass die Isolationsfolter Öcalans sowohl türkischem nationalem Recht als auch internationalem Recht widerspreche. Weiter hieß es: „Wir, die Aktivist:innen von LUnA (Laboratorio Universitario di Autogestione), hielten es für angebracht, die Aufmerksamkeit auf dem Universitätsgelände auf die Haftbedingungen von Öcalan und die Situation des kurdischen Volkes zu lenken. Öcalan ist nicht nur ein politischer Repräsentant, sondern auch ein bedeutender Theoretiker. Seine politische Vision, der ‚demokratische Konföderalismus‘, steht für die Überwindung des Nationalstaates zugunsten von Modellen der demokratischen Selbstorganisierung von unten. Seine Basis stützt sich auf die Säulen Ökologie, Freiheit der Frau, Gleichheit und friedliche Koexistenz zwischen den Völkern.“

Gleichzeitig forderten die Aktivist:innen eine politische Lösung für Kurdistan: „Eine politische Lösung für Kurdistan ist gleichbedeutend mit der Tatsache, dass eine Welt möglich ist, in der die Gesellschaftsordnung nicht auf der Logik der Grenzen, des Rassismus, des Patriarchats, der Ausbeutung der Natur und der Arbeiter:innen und der Unterdrückung Andersdenkender beruht. Freiheit für Öcalan und eine politische Lösung für Kurdistan bedeutet, für eine Welt zu kämpfen, in der die Gesellschaften selbst entscheiden, welche Bedürfnisse sie haben und wie sie ihre materiellen Ressourcen investieren, und das alles aus einer internationalistischen Perspektive, die die friedliche Koexistenz der Völker und den Abbau der Mauern, die die Kämpfe trennen, fördert. Wir glauben, dass dies die Zukunft ist, die wir anstreben müssen, und dass die Freilassung von Öcalan der erste grundlegende Schritt ist, der getan werden muss, damit diese Zukunft Wirklichkeit werden kann.“