Seit dem 15. Februar 1999 befindet sich der PKK-Gründer Abdullah Öcalan in türkischer Haft. Seit dem 5. April 2015 sind die Isolationsbedingungen auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmara-Meer verschärft worden. Sein Verteidigerteam hat den kurdischen Politiker und Vordenker zuletzt am 27. Juli 2011 besuchen können. Im Zuge der damaligen Gespräche zwischen der kurdischen Befreiungsbewegung und dem türkischen Staat war zuletzt am 5. April 2015 eine Abordnung der HDP auf Imrali. Aufgrund des öffentlichen Drucks fand am 11. September 2016 ein kurzer Besuch von Öcalans Bruder Mehmet Öcalan auf der Gefängnisinsel statt. Seitdem hat es keinerlei Kontakt mehr zu Öcalan gegeben.

Von der Totalisolation Imralis sind auch weitere Gefangene auf der Insel betroffen. Besuche von Angehörigen und Anwälten sind nicht möglich.

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) ruft das kurdische Volk und alle demokratischen Kräfte zum Kampf gegen die Isolationspolitik auf. „Der Faschismus in der Türkei kann nur im Vertrauen auf die eigene Kraft bekämpft werden. Ein wichtiger Teil dabei ist der Kampf gegen die Isolation auf Imrali, die sich auf die gesamte Gesellschaft ausweitet“, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Erklärung.

In Europa ist aus diesem Grund eine Kampagne unter dem Motto „Freiheit für Öcalan“ gestartet worden. In zahlreichen Städten werden bis zum 11. August Informationsstände und Zelte aufgebaut, um die Situation Öcalans öffentlich zu thematisieren.

Der kurdische Dachverband NAV-DEM weist in einer Erklärung zu der Kampagne darauf hin, dass Millionen Menschen hinter Öcalan stehen und wissen wollen, wie er die aktuelle politische Situation bewertet und wie es um seinen Gesundheitszustand bestellt ist. „Bis die Isolation auf Imrali gebrochen ist, werden wir unseren Kampf dafür fortsetzen“, erklärt NAV-DEM.