Bielefeld: Kurdische Jugendliche unterbrechen Stadtratssitzung

Die Sitzung des Bielefelder Stadtrates wurde gestern Abend kurzzeitig von kurdischen Jugendlichen unterbrochen, um die anwesenden Politiker*innen über den andauernden Hungerstreik zu informieren.

Am Abend des 4. April unterbrachen kurdische Jugendliche eine Sitzung des Bielefelder Stadtrates. Mit einem Redebeitrag, Transparenten, Fahnen und Flugblättern wollten die Aktivist*innen die anwesenden Politiker*innen der Stadt über den Hungerstreik, den die kurdische Abgeordnete Leyla Güven am 7. November 2018 begonnen hat, aufmerksam machen. Dem Hungerstreik, der mit dem Ziel begonnen wurde, dass die lange Jahre anhaltende Isolation von Abdullah Öcalan aufgehoben werden muss, haben sich mittlerweile tausende Menschen in mehreren Ländern angeschlossen. Die Politiker*innen zeigten sich jedoch nicht kooperativ sondern sichtlich gestört von der Unterbrechung ihrer Sitzung und ließen die Öffentlichkeitsaktion polizeilich auflösen.


Die Jugendlichen riefen währenddessen Parolen, verteilten Flyer und verurteilten das Schweigen und das Desinteresse an dem Hungerstreik, der sich gegen die Isolation Öcalans richtet und dem sich bereits etwa 7000 Menschen in verschiedenen Ländern und Städten angeschlossen haben. Die Aktivist*innen äußerten sich zudem zur deutsch-türkischen Kriegskooperation und den von SPD und CDU gestützten Angriffskrieg der Türkei auf den kurdischen Kanton Efrîn im Januar des vergangenen Jahres.

Der Besuch der Jugendlichen bei der Bielefelder Stadtratssitzung dauerte nur wenige Minuten, dann wurde er von der Polizei beendet und die Aktivist*innen abgeführt.