In der Hauptstadt Berlin ist mit einer Demonstration gegen das internationale Komplott gegen Abdullah Öcalans protestiert worden. Der kurdische Vordenker wurde am 15. Februar 1999 aus der griechischen Botschaft in Kenias Hauptstadt Nairobi auf die türkische Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer verschleppt. Anlässlich des inzwischen 22. Jahrestags dieses völkerrechtswidrigen Piratenakts, an dem internationale Geheimdienste beteiligt waren, finden an diesem Samstag rund um den Globus Protestveranstaltungen statt.
Zur Demonstration in Berlin, die das Motto „Zeit für Freiheit“ trug, hatte der Rat der freien Menschen aus Kurdistan zusammen mit dem Frauenrat Dest-Dan aufgerufen. Am frühen Nachmittag versammelten sich etwa 300 Menschen aus dem kurdischen, türkischen, linken und internationalistischen Spektrum am Leopoldplatz in Wedding. Die Aktion begann mit einer Auftaktkundgebung und kurzen Redebeiträgen, in denen die Freiheit Abdullah Öcalans als politischer Repräsentant der kurdischen Gesellschaft gefordert wurde. Zudem wurde eine Erklärung des Exekutivkomitees der „Vereinten Revolutionsbewegung der Völker“ (HBDH) verlesen. Eingangs wurde darin die türkische Invasion im südkurdischen Guerillagebiet Gare thematisiert, an dessen Verteidigung sich neben HPG und YJA-Star auch HBDH-Einheiten beteiligen. Scharfe Kritik galt der PDK als der großen Regierungspartei in der Autonomieregion Kurdistans, die aktive Unterstützung bei der Besatzungsoperation leiste und als „Belagerer der Guerillagebiete eine direkte Verbündete der Besatzer“ sei. „Doch der Faschismus wird verlieren. Den Sieg wird der Widerstand der Guerilla erringen”, hieß es.
„Es lebe der Widerstand der Guerilla“
Der Berliner Stadtverordnete Hakan Taş (DIE LINKE) war ebenfalls zugegen, ebenso Mitglieder der kurdischen Jugendorganisationen TCŞ und TEKO-Jin, der westkurdischen Partei PYD, der Kommunistischen Partei Kurdistans (KKP), der Kurdisch-Islamischen Gemeinde (CIK) sowie Aktivistinnen und Aktivisten der Konföderation der Arbeiter:innen aus der Türkei (ATIK). Lautstark und kämpferisch wurden immer wieder Parolen gerufen, darunter „Bijî Serok Apo“, „Es lebe der Gefängniswiderstand“, „Hoch die internationale Solidarität“ und „Es lebe der Widerstand der Guerilla“. Am Rosenthaler Platz endete die Demonstration.