HPG-Erklärung zur Invasion in Gare
Die Volksverteidigungskräfte haben eine Bilanz zur Invasion in Gare veröffentlicht. Die türkische Armee musste demnach hohe Verluste einstecken, teilweise sitzen Luftlandetruppen im Guerillakessel.
Die Volksverteidigungskräfte haben eine Bilanz zur Invasion in Gare veröffentlicht. Die türkische Armee musste demnach hohe Verluste einstecken, teilweise sitzen Luftlandetruppen im Guerillakessel.
Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) hat sich in einer aktuellen Bilanz zur türkischen Militäraggression in Gare in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten geäußert. Wie daraus hervorgeht, liegt die Initiative im Gelände weiterhin bei der Guerilla. Die türkische Armee musste hohe Verluste einstecken.
Wie die HPG bereits mitteilten, begann die Gare-Invasion in der Nacht zu Mittwoch mit umfassenden Bombardierungen durch die türkische Luftwaffe. „Zu ersten Zusammenstößen kam es um 5 Uhr in Siyanê mit feindlichen Luftlandetruppen. Durch den wirksamen Beschuss unserer Kräfte wurde hier eine Vielzahl der Besatzer bestraft, einige zogen sich Verletzungen hinzu. Infolge der Verluste mussten sich Invasionstruppen stufenweise zurückziehen. Das Kampfgebiet und ein Camp mit Kriegsgefangenen wurden intensiv von Kampfflugzeugen bombardiert. Im Anschluss haben unsere Kräfte die sich inzwischen gesammelten Besatzungstruppen erneut angegriffen. Es wurde der Tod von mehreren dutzend Soldaten festgestellt. Nach diesem schweren Schlag waren die Besatzer gezwungen, sich aus dem Kampfgebiet zurückzuziehen.”
Am Mittwochmittag wurde Siyanê insgesamt sechs Mal von türkischen Kampfflugzeugen bombardiert. Ein weiterer Angriff durch Kampfhubschrauber ist durch die Intervention der Guerilla verhindert worden. Die Gefechte in der Gegend gehen derweil unvermindert weiter. Über Gare kreisen pausenlos Aufklärungsflieger und Kampfbomber.
Die Luftangriffe der türkischen Armee wurden auch am Donnerstag fortgesetzt. Wie aus der HPG-Bilanz hervorgeht, ist die Ortschaft Sêdarê sechsmal bombardiert worden. In Nêranê wurden fünf Luftschläge registriert. Das Umland der Dörfer Museleka, Bilindbazê und Şkeftiyan wurde insgesamt neunmal getroffen. Seit dem Abend ab etwa 20 Uhr werden intensive Luftaktivitäten von Sikorsky-Kampfjets zwischen Akrê und Siyanê sowie im Gebiet Qela Seddam beobachtet.
Luftlandetruppe im Guerillakessel
„Die zwischen Ergenê und Siyanê abgesetzten Besatzer versuchen sich im Gelände auszubreiten. In ganz Gare ist es zu versuchten Abesetzungen von Luftlandetruppen gekommen, die durch Interventionen unserer Kräfte verhindert wurden. Der Angriff der türkischen Armee auf Gare ist durch den Widerstand der Freiheitsguerilla Kurdistans vereitelt worden. Die in der Region gelandeten Besatzer befinden sich im Kessel unserer Kräfte. Die türkische Armee versucht ihre Angehörigen durch intensive Luftangriffe zu schützen.”
Verzweifelte Lage für türkische Armee
„Die türkische Besatzerarmee befindet sich in einer verzweifelten Lage aufgrund der schweren Schläge unserer Kräfte und setzt massives Kriegsgerät ein. Das Kampfgebiet wird intensiv bombardiert. Unsere Mitglieder manövrieren die Technik des Feindes durch ihre neuzeitlichen Taktiken und den unerschütterlichen apoistischen Willen der Freiheitsguerilla Kurdistans. Dem Feind gelingt es nicht, gegenüber der Guerilla zu bestehen und die Angriffe abzuwehren.”
Erklärung des türkischen Verteidigungsministeriums unwahr
Die HPG weisen zudem darauf hin, dass die Verluste in den Reihen der Besatzungstruppen vom türkischen Verteidigungsministeriums bewusst niedrig gehalten werden, um die Öffentlichkeit zu täuschen. „Allein bei den Gefechten hat die türkische Armee mehr als dreißig Tote zu beklagen. Die Zahl unserer Verluste wird derweil in die Höhe manipuliert. Genaue Angaben zu unseren Gefallenen werden wir zusammen mit ihren Identitäten bekanntgeben.”
Keine Informationen über Beteilungen von PDK
Ob sich an der Invasion in Gare auch Peschmerga der südkurdischen Regierungspartei PDK beteiligen, ist den HPG nicht bekannt, heißt es weiter. „Die türkischen Soldaten wurden allerdings über Şirnex in den Stützpunkt Başika und von dort weiter nach Bakirman in Akrê verlegt. Reaktionen seitens der PDK erfolgten nicht.“
Ibrahim Parim kein PKK-Mitglied
Abschließend dementieren die HPG Medienberichte, wonach ein führendes PKK-Mitglied bei einem Spezialeinsatz des türkischen Geheimdienstes MIT in Südkurdistan gefangengenommen worden sein soll. Der von der amtlichen Nachrichtenagentur AA als „Logistikverantwortlicher“ der PKK präsentierte Ibrahim Parim sei „vor langer Zeit“ von der kurdischen Befreiungsbewegung ausgeschlossen worden. Es sei eine gewöhnliche Person ohne Position, die sich nach dem Ausschluss aus der PKK dem Feind ergeben habe. Bei der medialen Berichterstattung bezüglich Parim handele es sich um nichts weiteres als psychologische Kriegsführung und Propaganda.