Armenische Kathedrale in Arzach bombardiert

Die aserbaidschanische Armee hat eine armenische Kathedrale in Arzach bombardiert. Die Kirche aus dem 19. Jahrhundert wurde stark beschädigt.

Nach Angaben der armenischen Regierung hat die aserbaidschanische Armee die Ghasantschezoz-Kathedrale, auch bekannt als Kathedrale des heiligen Erlösers, in Arzach (Bergkarabach) bombardiert. Die in der Stadt Schuschi zwischen 1868 und 1887 erbaute Kathedrale wurde durch die Bombardierung stark beschädigt.

Die Kathedrale durchlebte über die Jahre verschiedene Zweckentfremdungen. Ihre Nutzung als Kirche endete nach dem Pogrom von Schuschi im März 1920. Während der sowjetischen Periode wurde sie erst als Getreidespeicher und dann als Garage genutzt. Während des Bergkarabach-Konflikts ab 1989 nutzten aserbaidschanische Kräfte die Kathedrale als Lagerhaus für GRAD-Munition. Im Mai 1992 wurde Schuschi von armenischen Einheiten zurückgewonnen. In den folgenden Jahren wurde die Kirche restauriert. Im Jahre 1998 wurde die Kirche erneut geweiht und dient heute als Kathedrale der armenisch-apostolischen Kirche.

Der aktuelle Krieg in Arzach hat mit der von Aserbaidschan mit Unterstützung der Türkei am 27. September gestarteten Operation begonnen. Recherchen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International haben inzwischen bestätigt, dass verbotene Streumunition gegen die armenische Zivilbevölkerung in Bergkarabach zum Einsatz gekommen ist.

„Der Einsatz von Streubomben ist nach dem humanitären Völkerrecht unter allen Umständen verboten. Ihr Einsatz bei Angriffen auf zivile Gebiete ist besonders gefährlich und wird nur zu weiteren Toten und Verletzten führen“, sagte der amtierende Leiter für Osteuropa und Zentralasien bei Amnesty International, Denis Krivosheev am Dienstag.