Armenisch-kurdisches Konzert an der Universität Bielefeld

An der Universität Bielefeld hat eine Veranstaltungsreihe zum armenischen Völkermord stattgefunden.

Anlässlich des armenischen Völkermordes hat im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Studierendenverbände YXK und JXK mit dem AStA und der armenischen Studierendenschaft ein armenisch-kurdisches Abschlusskonzert an der Universität Bielefeld stattgefunden.

Die Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Unterdrückung von Minderheiten in der Türkei - damals und heute“ fand vom 24. April bis zum 26. April statt und beinhaltete zwei Vorträge und einen abschließenden Kulturabend.

Völkermord an den Armeniern

Die erste Veranstaltung war ein Vortrag über den Völkermord an dem armenischen Volk mit unveröffentlichten Dokumenten aus dem Geheimarchiv des Vatikans über das größte Verbrechen des Ersten Weltkrieges.

Der Referent Dr. Michael Hesemann stellte einen chronologischen Ablauf des Genozides mit vielen bisher noch nicht verbreiteten Fakten dar und ging dabei sowohl auf die ideologische als auch die militärische Kriegsführung des damaligen Osmanischen Reiches gegen die Armenier*innen ein. Hesemann zeigte begleitend zu seinem Vortrag Fotos, veröffentlichte belegte Zitate der obersten Befehlshaber des Genozides und äußerte sich zu der aktuellen Kriegssituation der heutigen Türkei.

Diyarbakir unter Beschuss

Auf der zweiten Veranstaltung berichteten die beiden Zeitzeuginnen und Fotojournalistinnen Duygu Yildiz und Leyla Oğurlu über die Ausgangssperren in Amed, Sur, Cizîr und Nisêbîn in den Jahren 2015 und 2016 und dokumentierten die bestialischen Kriegsverbrechen des türkischen Staates mit Fotos. Sie referierten über die zivilen Aufstände, die Strukturen der YPS und YPS-Jin, über Straßenkämpfe zwischen Bevölkerung und Militär, überfallartige Massenverhaftungen, Polizeigewalt, staatliche Brandstiftung und systematische und verschwiegene Massaker wie in den Kellern von Cizîr, wo hunderte Menschen von türkischen Sicherheitskräften verbrannt wurden.

Abschlusskonzert

Am letzten Tag der Veranstaltungsreihe fand ein großes Abschlusskonzert mit armenischer und kurdischer Musik statt. Gespielt und gesungen wurden traditionelle Lieder beider Gebiete. Etwa 60 Menschen beteiligten sich am musikalischen Abschluss der Vortragsreihe, bei der eine gemeinsame Gedenkschrift für die Opfer des armenischen Genozides verlesen wurde.